Dienstag, 29. Dezember 2015

Umfrage zum Aktienjahr 2016

Lieber Leser,

Können Sie sich drei Minuten Zeit nehmen, um folgenden Link zu öffnen und zu bearbeiten: 

https://de.surveymonkey.com/r/H2DLTJ9

Eine Auswertung erfolgt auf dieser Seite in einigen Tagen.

Vielen Dank

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Besinnliche Wünsche ....


Nach einem ereignisreichen Jahr möchte ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen, die zahlreichen Anregungen und das konstruktive Feedback bedanken. Am Ende von 2015 bietet sich an, auf das auch manchmal weniger erfolgreiche zu schauen und aus den Fehlern Besseres für das nächste Jahr zu lernen.

Aber gerade an Weihnachten kann man auch mal Ruhe finden, daher wünsche ich meinen Lesern, Anlegern und Weggefährten frohe und besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.


Sonntag, 20. Dezember 2015

Monatsbericht zum 19.12.2015 – wikifolio nirvana golden nuggets

Mein Zertifikat wikifolio nirvana golden nuggets hat im vergangenen Monat mit dem schwächeren Goldpreis wieder rund 5% an Wert verloren. Insgesamt wurden 16 Transaktionen durchgeführt – davon waren die Hälfte Käufe. Der Investitionsgrad liegt bei 98%.  Eigentlich war die Annahme, dass der Goldpreis mit der Zinsentscheidung in den USA und dem saisonalen Muster steigt. Dies war allerdings nicht der Fall. Daher versuche ich mit der heutigen Ausgabe anzugeben, wie es weiter gehen kann bzw. wie 2016 werden wird.

Beginnen möchte ich mit einem Rückblick. Die Firmen machen ihre Hausaufgaben. Die Investitionen sinken – zwar nicht so deutlich wie in anderen Bereichen. Die Kosten werden reduziert – auch hier weniger stark als bei anderen Grundstoffunternehmen. Diese Strategie – Kostenreduktion und Zurückfahren der Investitionen – werden die Unternehmen intensivieren müssen.

Was noch fehlt sind Übernahmen – in 2015 gab es keine nennenswerten, vielleicht einzig erwähnenswert der Versuch von Barrick und Newmont zu fusionieren – und es müssen große Unternehmen pleite gehen. Die Qualität des Goldmanagements bleibt weiterhin unterdurchschnittlich, wenn Barrick über die Mine Donlin in Alaska nachdenkt oder Newcrest/Goldfields Wafi Golpu weiterhin bauen wollen, muss sich der Druck auf einige „Wertvernichter“ noch erhöhen. So wurden anders als bei Kupfer noch keine nennenswerten Minen geschlossen.

Gleichwohl war die schlechte Entwicklung nicht nur mit einem unterdurchschnittlichen Management, sondern vor allem auch den niedrigen Edelmetallpreisen zuzurechnen. So startete Gold mit 1.200 USD je Unze in 2015 und steht heute bei 1.050 USD.

Wenn man sich das Umfeld anschaut, ist es recht schwierig die Goldschwäche zu verstehen. Gold gilt als sicherer Hafen und viele Währungen handeln Gold auch auf Rekordniveaus. Dies liegt vor allem daran, dass derzeit viele Währungen massiv abwerten und die heimische Bevölkerung vor allem in Gold einen Kaufkrafterhalt sieht. Dabei sind vor allem die Schwellenmärkte zu nennen, wie Brasilien, Indien, Türkei, Südafrika und weitere. Es ist auch klar zu erkennen, dass die Nachfrage in diesen Ländern weiterhin sehr hoch ist.

Daneben sind die Kriege, Konflikte und Terrorgefahren zu nennen, die mittlerweile eine Einigkeit der Vetomächte um Sicherheitsrat – was eigentlich sehr selten vorkommt – verursachen. Terroranschlägen und Gefahren gibt es nahezu in jedem bedeutenden Wirtschaftsraum. Gleichwohl hilft das dem Goldpreis ebenfalls nicht.

Die Geldpolitik ist weiterhin expansiv auch wenn Amerika die Zinswende eingeläutet hat. In Japan ist jeder zweite Yen, den der Staat ausgibt schuldenfinanziert. Die EZB pumpt 60 Mrd. Euro monatlich in den Markt und die Wirtschaft wächst um sagenhafte 1% – auch für das kommende Jahr wird nur ein geringes Wachstum gesehen – vor dem Hintergrund, dass in Deutschland 3 zusätzliche Arbeitstage existieren (Weihnachten und Neujahr fallen aufs Wochenende und Schaltjahr) was eigentlich in einem zusätzlichen Wachstum von rund 1% resultieren sollte, sind die Wachstumsraten zu gering – und schlimmer ungleichmässig verteilt. Dies spricht nicht für eine gesunde Wirtschaft – aber Gold antizipiert dies ebenfalls nicht.

Im letzten Monatsbericht hatte ich schon inflationäre Tendenzen ausgemacht. Diese sollten uns weiterhin begleiten, allerdings in Maßen, da die Rohstoffdeflation dem entgegen wirkt. Komisch ist nur, dass der Konsument ebenfalls keine Stärke zeigt, obwohl besserer Lohnabschlüsse, geringerer Tankstellenkosten und billigem Geld, enttäuschten Hafenunternehmen (HHLA), Reederer (AP Möller Maersk), (US-)Einzelhändler und die chinesischen Exporteuere. 

Damit wird deutlich, das Umfeld für Gold bleibt aus meiner Sicht günstig - vor allem weil die Wirtschaft nicht so stark ist, wie es scheint. Gleichwohl haben einige Marktteilnehmer hier eine andere Meinung. Dies fusst vor allem auf der begonnenen Zinserhöhungen in den USA. Damit steigen die theoretischen Lagerhaltungskosten für Gold. Ebenfalls negativ wirkt derzeit der starke US-Dollarwechselkurs. Da damit eine Schwäche der anderen Währungen einhergeht und mit schwächeren Währungen werden die Kostenkurven in den einzelnen Ländern flacher, so dass bspw. australische Goldproduzenten auch bei einem niedrigeren Goldpreis noch produzieren können. Dieser Trend wird wohl noch ein wenig anhalten, da die Amerikaner in 2016 die Zinsen wahrscheinlich um weitere 100 Basispunkte steigen werden.

Während die Dollarstärke ein negativer Punkt ist, spricht der aktuelle globale Währungskrieg für ein Goldinvestment. Vor allem in Nordasien(Korea, Japan, China) versuchen die beteiligten Länder ihre Währung zu schwächen. In Argentinien ist nach dem Regierungswechsel die Währung massiv abgewertet worden. Die Ölländer werden sich einer weiteren Abwertung stellen müssen. Damit steigt in diesen Ländern der inflationäre Trend, vor allem dann wenn die Inflation vor allem über importierte Nahrungsmittel beeinflusst wird.     

Für 2016 wird Gold wahrscheinlich ähnlich schwierig sein wie in 2015. Für mich heisst dass, die Positionen stärker zu bewegen und vor allem bei Plus auch mal wieder zu reduzieren. Per se sind die Gesellschaften ausserhalb der USA zu bevorzugen, d.h. im Portfolio vor allem die Südafrikaner und Australier. Daneben werde ich wieder versuchen auch das Beiprodukt entweder Silber oder Kupfer zu handeln. Hier bietet sich vor allem Kupfer an, den hier wird mit Los Broncos lediglich eine große Mine an den Markt kommen. Bei der aktuellen Produktion dürfte der Kupfermarkt im Defizit sein, so dass der Kupfermarkt vor allem aufgrund guter Nachfrage nach Leitungen sich in 2016 erholen sollte. Neben Kupfer werde ich vor allem versuchen mit Platin- und Palladiumunternehmen Rendite zu erzielen. Verwunderlich ist, obwohl die Bedeutung von sauberer Luft - bspw. aktueller Smog in China - immer wichtiger wird, die Nachfrage nach den Katalysatormetalen nicht zunimmt.

Am Ende des aktuellen Monatsbericht möchte meinen Lesern und Anleger frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches Goldjahr wünschen. 

Sonntag, 6. Dezember 2015

Monatsbericht zum 6.12.2015 – wikifolio nirvana absolute return

Im heutigen Monatsbericht wird die Entwicklung meines wikifolio nirvana absolute return beschrieben. Gleichzeitig werde ich einen kleinen Ausblick für 2016 geben. Mit rund -5% Plus war der Monat nicht erfolgreich. Insgesamt wurden 14 Transaktionen getätigt. Sechs Käufen standen acht Verkäufe gegenüber. Damit ist der Investitionsgrad auf 98% gesunken. Die größten Positionen im Zertifikat sind die US-Eisenbahnen mit 39%, Grundstoffunternehmen mit 24% und Goldunternehmen mit 12%. Dominante Währung bleibt weiterhin der USD - was im Monat problematisch war.

Der Monat wurde vor allem von den beiden Entscheidungen der Zentralbanken geprägt. Während die FED wahrscheinlich nächste Woche die Zinsen um symbolische 10 Basispunkte anheben wird.  Hat die EZB um Mario Draghi das Gegenteil gemacht. Nämlich das Anleiherückkaufprogramm um 6 Monate (bis März 2017) ausgeweitet.

Da die Erwartungen im Vorfeld der EZB-Entscheidung sehr hoch waren, reagierten die Märkte mit „sell the good news“ und verloren deutlich. Auch wenig verständlich war die Bewegung des Euro, der trotz lascher Geldpolitik zur Stärke tendierte.

Von beiden Effekten war das Portfolio negativ betroffen. Ich bin relativ hoch investiert und der Anteil an US-Werten ist ebenfalls hoch. Beide Punkte halfen wenig im aktuellen Monat.

Nichts desto trotz ist klar, eine Alternative zu Aktien wird es in 2016 in Europa nur bedingt geben. Entweder man investiert in Sachanlagen und Immobilien  oder in Aktien, denn die Zinsen werden in 2016 auf diesem Niveau bleiben.

Wenn ich mir an dieser Stelle zwei Fragen für 2016 stelle, die ebenfalls die Strategie des Portfolios beeinflussen, sind es folgende:

    (1)    Warum sind die Wachstumsraten trotz expansiver Geldpolitik weltweit so gering?
    (2)    Wie löst sich die Konvergenz zwischen der Performance der Konsumwerte und der Industriewerte auf?    

Zu (1) die Wachstumsraten: 2015 war geprägt von rückläufigen Wachstumsraten trotz schwächerer Währungen und lascher Geldpolitik. Zwar verbessert sich das Umfeld in einigen Industrieländern und bspw. die Wachstumsraten in Europa, allerdings nur marginal, während die USA trotz hoher Beschäftigung vor allem wegen den Industriewerten, drei Quartale rückläufige Umsätze ausweisen. Impulse von den Schwellenländern sind gering über das Thema BRIC wird nicht mehr geschrieben und wenn Nichts positives. Mit einem stärkeren US-Dollar und höheren Zinsen in den USA wird dies die Schwellenländer weiter belasten.

Wie ist zu reagieren: Ich sehe das 0% Wachstum weiterhin als Problem an und versuche vor allem Werte zu kaufen, die rückläufige Volumina durch Preise ausgleichen können. Dies sind in erster Linie die US-Eisenbahnen. Dies können aber auch Werte sein, wie die Rohstoffe und Ölunternehmen, die ihre Kapazität und Kosten reduzieren und so temporär von Erholungsphasen profitieren können. Der große Treiber für die Rohstoffe kann der neue 5-Jahres-Plan der Chinesen im März 2016 sein, der ebenfalls Auswirkungen auf das weltweite Wachstum haben sollte.

Neben US-Eisenbahnen und ausgewählte Rohstoffwerte werden Unternehmen gesucht die entweder stärker wachsen – bspw. Tinder & Co., also Aktien aus dem Nasdaq und oder Telekomunternehmen screenen zum Teil positiv. In diesem Zusammenhang sind eine Verizon und eine Telenor (hoher EM-Anteil) zu nennen.

Bei all diesen Überlegungen bleibt aber die Bedeutung einer attraktiven Dividende Kern der Überlegung.

Zum 2. Punkt Konvergenz der Konsum- und Industriewerten. In einem Blogbeitrag hatte ich bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass Konsumwerte besser laufen als die Industriewerte. Dies liegt einerseits an der höheren Kaufkraft der Konsumenten durch Lohnerhöhungen und dem niedrigen Ölpreis. Andererseits leidet die Industrie daran, dass keine Investitionen in Produktionsausweitung gesteckt werden müssen, da die bestehenden Fabriken aufgrund der geringeren Wachstumsraten zu wenig ausgelastet sind. Dieser Zustand der niedrigen bzw. normalen Auslastungsraten hält weiterhin an, lediglich der Telekomsektor zeichnet sich durch mehr Investitionen aus.

Gleichwohl ist dies ebenfalls in der Bewertung bereits reflektiert. Ein Großteil der Konsumwerte handelt aktuell auf Multiples die deutlich über dem historischen Schnitt liegen und dies wird nicht ewig so sein.

Was mir an dieser Stelle nicht klar ist sind folgende Aussagen: Hamburger Hafen warnt vor schwächeren Exporten aus China – so auch die Westhäfen in den USA. Aber heißt ein schwächer Export nicht auch schwächere Importe und damit einhergehend ein schwächerer Konsument? Die Einzelhändler kommen ebenfalls nicht aus dem Quark: Walmart ist die schlechteste Aktie im Dow Jones (12 Monatssicht). Luftfracht und die Expressunternehmen haben ihre Wachstumsraten ebenfalls gesenkt, so hat Maersk eine Gewinnwarnung im Oktober aus dem Bereich Containerschifffahrt (Preise und Volumen) gegeben.

Für mich heißt das sehr selektiv bei den Konsumnamen zu sein und eher Sonderstories (E-Commerce) zu kaufen. 

Natürlich bin ich mit der aktuellen Performance nicht zufrieden, daher auch an dieser Stelle, was kann man 2016 bessern machen. Aus meiner Sicht ist die wichtigste Stellschraube den Investitionsgrad stärker arbeiten zu lassen. Ich werde in 2016 auch deutlich unter 50% gehen und nicht zu gierig sein. Ärgerlich war im laufenden Jahr, dass das Zertifikat im Hoch bei fast 135 stand, dies wurde vor allem in der zweiten Hälfte verspielt. Ziel muss sein in den Bereich von 140-150 bis Ende 2016 zu kommen.

Dafür werden die Wetten konzentrierten und der Investitionsgrad stärker gesteuert.  Folgende Werte sollten Bestandteil der strategischen Ausrichtung sein.

US-Eisenbahnen, diese profitieren von einem positiven Pricing und von Aktienrückkäufen. Gleichzeitig könnte es zu einer Konsolidierungswelle kommen. Als Risiko sind nachlassende Volumina zu nennen.

Goldunternehmen  sollen vor allem als Hedge dienen. Falls die Märkte korrigieren, sollte die letzte Assetklasse „Gold“ dann doch mal steigen. Die bisherige Performance war katastrophal, allerdings scheint der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau seinen Boden auszubilden.

Rohstoffwerte, auch deren Performance war sehr schwach in 2015. Die Unternehmen machen einige Sachen richtig, gleichwohl ist das Umfeld weiterhin sehr schwierig. Im Wochenverlauf wird Glencore gekauft. Das Unternehmen ist aktuell in Schwierigkeiten, gleichwohl erwarten vom Investorentag am 10.12 positive Aussagen (bspw. Verkauf eines Streams oder Verkauf Agro-Geschäft). Per se werden die Kupferaussichten von mir positiver eingeschätzt.

Aktuell sind zu viele Positionen im Portfolio enthalten, diese sollen in einen Stärke wieder reduziert werden. um schneller auf den Investitionsgrad zu reagieren, sollen ferner die Wetten konzentrierten gestaltet werden.