Mit dem neuen Jahr werde ich lediglich Monatsberichte
schreiben, da der bisherige Aufwand mit Wochenberichten zu hoch war. Vielmehr
will ich die Zeit für mehr Research und Modellierung nutzen. Daher werde ich
zukünftig lediglich einen Bericht im Monat zu meinen vier Wikifolios schreiben.
Nachdem meine beiden anderen Portfolios wikifolio nirvana golden nuggets und wikifolio nirvana absolute return in den vorherigen Wochen
vorgestellt worden sind, wird nun das Portfolio wikifolio nirvana special situations in den Mittelpunkt gestellt. Im
Zertifikat wurden in den letzten vier Wochen 5 Transkationen – ein Kauf, vier
Verkäufe - durchgeführt. Die kleineren Position Arafura, Elemental Minerals und
Portugal Telecom wurden mit Verlust verkauft. Dementsprechend ist die Kasse auf
13% gestiegen. Die höhere Kasse wird in den kommenden Tagen wieder investiert.
Der DAX konnte im ersten Monat des Jahres über 8% an Wert
gewinnen und lag damit deutlich besser als der US-Leitindex S&P 500.
Zunehmend werden US Gelder aus dem höher bewerteten US-Markt abgezogen und in
Europa – allen voran Deutschland – wieder angelegt. Für Europa spricht die
expansive Geldpolitik der EZB (ab März 60 Mrd. EUR Zusatzliquidität), dies wird
die Zinsen tief halten und die Währung schwach. Damit werden einerseits Aktien
als alternativlose Anlage an Bedeutung gewinnen und die Exportwirtschaft wird
Wettbewerbsvorteile haben. Die Währungen sollte mit den laufenden Q4 Berichten
einen positiven Effekt von 3% haben (der Q1-Effekt könnte bei über 5% liegen).
Erwähnenswert und systematisch war im Wochenverlauf die
Nachricht von Lanxess. Der Gewinn wird mit 808 Mio. EUR bereinigtes EBITDA
angegeben, was in der ursprünglichen Guidance von 780 Mio. bis 820 Mio. EUR lag.
Trotzdem stieg die Aktie in der Folge um 10%. Aus meiner Sicht Grund hierfür
waren die überzogenen negativen Gewinnrevisionen (-16% über die letzten 4
Wochen). Basierend auf dem Wechselkurs und der guten Nachfrage sollten die
Gewinnrevisionen für den gesamten deutschen Chemiesektor ins Positive drehen.
Des einen Freud, des anderen Leid, gerade in der aktuellen
US-Berichtsaison belastet der starke USD vor allem die Ergebnisse der Konsum-
und Industriewerte. Auch das Bild bei den Technologiewerten, wie an den
Beispielen Microsoft und Apple, war gemischt. Apple konnte einen neues
Rekordquartalsergebnis vermelden, lediglich Ölwerte konnten bisher ähnliche
hohe Gewinne ausweisen. Der Mitbewerber Samsung dagegen war eher verhalten. So
schreibt Reuters: „Nach Jahren an der Branchenspitze spürt der Smartphone-Gigant
Samsung wieder den Atem von Apple im Nacken. Der am Donnerstag vorgelegte
Vierteljahresbericht der Südkoreaner deutet darauf hin, dass sie spürbar
Marktanteile an den Verfolger aus den USA verloren haben. Nach Einschätzung
mancher Experten hat der iPhone-Hersteller aufgeschlossen oder Samsung sogar
bereits überholt. Ein direkter Vergleich mit Samsungs Absatz ist vorerst nicht
möglich, da das Unternehmen selbst keine konkreten Zahlen präsentiert. Es gab
aber bekannt, dass die Smartphone- und Tablet-Auslieferungen gesunken seien.
Die Gewinne in der Sparte mobile Geräte gehen nun bereits seit fünf Quartalen
zurück, zuletzt um 64 Prozent auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro. Der Bereich
trug 2014 nur 58 Prozent zum Betriebsgewinn bei, 2013 waren es noch 70 Prozent.
Sollte der Konzern seiner Mobil-Sparte nicht frisches Leben einhauchen können,
erwarten Analysten für 2015 einen abermaligen Gewinnrückgang. Im vergangenen
Jahr rutschte das Ergebnis auf umgerechnet 20,3 Milliarden Euro ab, nach einem
Rekordwert von 29,9 Milliarden 2013. Einen Lichtblick liefert allerdings das
Chipgeschäft, das mit 2,2 Milliarden Euro seinen höchsten Quartalsgewinn seit
mehr als vier Jahren erzielte.“ Die Samsung Position liegt aktuell zweistellig
im Plus, ich glaube an einen Turnaround bei Samsung und daher wird die Position
auch weiterhin beibehalten. Mit der aktuellen Kasse werde ich möglicherweise
eine weitere Wachstumsposition bspw. in Twitter oder Zalanda aufbauen.
Unzufrieden bin ich
mit der Entwicklung der Deutschen Bank. Obwohl die Kreditnachfrage in Europa
wieder anzieht und die EZB ihr Geld drucken wird, schafft es das deutsche
Bankhaus nicht an Wert zuzulegen. Diese Position wird demnächst reduziert.
Besonders aussichtsreich sieht weiterhin Gold aus. Die Gold-
und Silberunternehmen haben im Zertifikat ein Gewicht von 17%. Durch den
aktuellen Währungskrise und die sich aufbauende Assetblase durch das weltweite
günstige Geld, sollte Gold als Hartwährung an Wert gewinnen. Was für diese These
spricht: Gold reagiert nur noch bedingt auf negative Nachrichten. Lediglich auf
die Zinswende in den USA reagiert das Edelmetall. Allerdings wird aus meiner
Sicht die FED eher später als früher die Zinsen anheben. Vor allem weil das
Thema derzeit Deflation heißt!
Aus meiner Sicht werden vor allem die europäischen Märkte
steigen, und gleichzeitig wird Gold steigen, einhergehend mit einem schwächeren
Euro. Daher bin ich für das Portfolio weiterhin sehr positiv. Positionen die
noch abgebaut werden müssen sind Vale und Deutsche Bank. Demgegenüber werden
entweder Technologiewerte oder weitere Goldpositionen aufgebaut. Eine weitere
Alternative stellen die Ölwerte dar. Hier wird in den nächsten Wochen aus meiner
Sicht das Umfeld sich ebenfalls signifikant verbessern. So waren die bisherigen
Ölergebnisse geprägt von Kosteneinsparungen und Investitionskürzungen. Reuters
schreibt hierzu:
„Nach Shell
und BP setzt auch der US-Ölkonzern Chevron den Rotstift an. Das kalifornische Unternehmen teilte am Freitag
mit, die Investitionen dieses Jahr um 13 Prozent auf 35 Milliarden Dollar zu
kürzen. Damit reagiert die Nummer zwei in den USA auf den rasanten
Ölpreisverfall. Dieser beträgt seit Juni rund 60 Prozent, was immer mehr Firmen
unter Druck setzt. Die britisch-niederländische Royal Dutch Shell zum Beispiel
will über drei Jahre 15 Milliarden Dollar weniger ausgeben. Der weltgrößte
Anbieter von Dienstleistungen zur Ölförderung, der US-Konzern Schlumberger,
streicht 9000 Arbeitsplätze, rund sieben Prozent der Belegschaft. Im vierten
Quartal 2014 verdiente Chevron zwar mehr als von Analysten erwartet. Der
Nettogewinn brach dennoch um 30 Prozent auf 3,47 Milliarden Dollar ein. Neben
dem Ölpreisverfall lastete der starke Dollar auf dem Ergebnis. Auch der
französische Total-Konzern kündigte Einsparungen an. Der neue Firmenchef
Patrick Pouyanne sagte der Zeitung "Le Monde", die Ausgaben zur
Ölförderungen würden dieses Jahr um 30 Prozent heruntergefahren. In den
vergangenen beiden Jahren habe Total dafür 2,8 Milliarden Dollar aufgewendet.“
Insgesamt sollen die Wetten weiter fokussierter werden. Da
mittlerweile viele Werte ordentlich bewertet sind, werden vor allem in den
zurückgebliebenen Sektor nach aussichtsreichen Werten gesucht. Hier sind Goldaktien
und Ölwerte – möglicherweise sogar Oil Service (Haliburton, Schlumberger) – zu
nennen. Die Aussichten für das Zertifikat werden positiv eingeschätzt. Die
Struktur sollte sich konzentrierter darstellen.
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