Samstag, 31. Januar 2015

Monatsbericht zum 31.01.2015 - wikifolio nirvana special situations


Mit dem neuen Jahr werde ich lediglich Monatsberichte schreiben, da der bisherige Aufwand mit Wochenberichten zu hoch war. Vielmehr will ich die Zeit für mehr Research und Modellierung nutzen. Daher werde ich zukünftig lediglich einen Bericht im Monat zu meinen vier Wikifolios schreiben.

Nachdem meine beiden anderen Portfolios wikifolio nirvana golden nuggets und wikifolio nirvana absolute return in den vorherigen Wochen vorgestellt worden sind, wird nun das Portfolio wikifolio nirvana special situations in den Mittelpunkt gestellt. Im Zertifikat wurden in den letzten vier Wochen 5 Transkationen – ein Kauf, vier Verkäufe - durchgeführt. Die kleineren Position Arafura, Elemental Minerals und Portugal Telecom wurden mit Verlust verkauft. Dementsprechend ist die Kasse auf 13% gestiegen. Die höhere Kasse wird in den kommenden Tagen wieder investiert.

Der DAX konnte im ersten Monat des Jahres über 8% an Wert gewinnen und lag damit deutlich besser als der US-Leitindex S&P 500. Zunehmend werden US Gelder aus dem höher bewerteten US-Markt abgezogen und in Europa – allen voran Deutschland – wieder angelegt. Für Europa spricht die expansive Geldpolitik der EZB (ab März 60 Mrd. EUR Zusatzliquidität), dies wird die Zinsen tief halten und die Währung schwach. Damit werden einerseits Aktien als alternativlose Anlage an Bedeutung gewinnen und die Exportwirtschaft wird Wettbewerbsvorteile haben. Die Währungen sollte mit den laufenden Q4 Berichten einen positiven Effekt von 3% haben (der Q1-Effekt könnte bei über 5% liegen).

Erwähnenswert und systematisch war im Wochenverlauf die Nachricht von Lanxess. Der Gewinn wird mit 808 Mio. EUR bereinigtes EBITDA angegeben, was in der ursprünglichen Guidance von 780 Mio. bis 820 Mio. EUR lag. Trotzdem stieg die Aktie in der Folge um 10%. Aus meiner Sicht Grund hierfür waren die überzogenen negativen Gewinnrevisionen (-16% über die letzten 4 Wochen). Basierend auf dem Wechselkurs und der guten Nachfrage sollten die Gewinnrevisionen für den gesamten deutschen Chemiesektor ins Positive drehen.

Des einen Freud, des anderen Leid, gerade in der aktuellen US-Berichtsaison belastet der starke USD vor allem die Ergebnisse der Konsum- und Industriewerte. Auch das Bild bei den Technologiewerten, wie an den Beispielen Microsoft und Apple, war gemischt. Apple konnte einen neues Rekordquartalsergebnis vermelden, lediglich Ölwerte konnten bisher ähnliche hohe Gewinne ausweisen. Der Mitbewerber Samsung dagegen war eher verhalten. So schreibt Reuters: „Nach Jahren an der Branchenspitze spürt der Smartphone-Gigant Samsung wieder den Atem von Apple im Nacken. Der am Donnerstag vorgelegte Vierteljahresbericht der Südkoreaner deutet darauf hin, dass sie spürbar Marktanteile an den Verfolger aus den USA verloren haben. Nach Einschätzung mancher Experten hat der iPhone-Hersteller aufgeschlossen oder Samsung sogar bereits überholt. Ein direkter Vergleich mit Samsungs Absatz ist vorerst nicht möglich, da das Unternehmen selbst keine konkreten Zahlen präsentiert. Es gab aber bekannt, dass die Smartphone- und Tablet-Auslieferungen gesunken seien. Die Gewinne in der Sparte mobile Geräte gehen nun bereits seit fünf Quartalen zurück, zuletzt um 64 Prozent auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro. Der Bereich trug 2014 nur 58 Prozent zum Betriebsgewinn bei, 2013 waren es noch 70 Prozent. Sollte der Konzern seiner Mobil-Sparte nicht frisches Leben einhauchen können, erwarten Analysten für 2015 einen abermaligen Gewinnrückgang. Im vergangenen Jahr rutschte das Ergebnis auf umgerechnet 20,3 Milliarden Euro ab, nach einem Rekordwert von 29,9 Milliarden 2013. Einen Lichtblick liefert allerdings das Chipgeschäft, das mit 2,2 Milliarden Euro seinen höchsten Quartalsgewinn seit mehr als vier Jahren erzielte.“ Die Samsung Position liegt aktuell zweistellig im Plus, ich glaube an einen Turnaround bei Samsung und daher wird die Position auch weiterhin beibehalten. Mit der aktuellen Kasse werde ich möglicherweise eine weitere Wachstumsposition bspw. in Twitter oder Zalanda aufbauen.

 Unzufrieden bin ich mit der Entwicklung der Deutschen Bank. Obwohl die Kreditnachfrage in Europa wieder anzieht und die EZB ihr Geld drucken wird, schafft es das deutsche Bankhaus nicht an Wert zuzulegen. Diese Position wird demnächst reduziert.           

Besonders aussichtsreich sieht weiterhin Gold aus. Die Gold- und Silberunternehmen haben im Zertifikat ein Gewicht von 17%. Durch den aktuellen Währungskrise und die sich aufbauende Assetblase durch das weltweite günstige Geld, sollte Gold als Hartwährung an Wert gewinnen. Was für diese These spricht: Gold reagiert nur noch bedingt auf negative Nachrichten. Lediglich auf die Zinswende in den USA reagiert das Edelmetall. Allerdings wird aus meiner Sicht die FED eher später als früher die Zinsen anheben. Vor allem weil das Thema derzeit Deflation heißt!

Aus meiner Sicht werden vor allem die europäischen Märkte steigen, und gleichzeitig wird Gold steigen, einhergehend mit einem schwächeren Euro. Daher bin ich für das Portfolio weiterhin sehr positiv. Positionen die noch abgebaut werden müssen sind Vale und Deutsche Bank. Demgegenüber werden entweder Technologiewerte oder weitere Goldpositionen aufgebaut. Eine weitere Alternative stellen die Ölwerte dar. Hier wird in den nächsten Wochen aus meiner Sicht das Umfeld sich ebenfalls signifikant verbessern. So waren die bisherigen Ölergebnisse geprägt von Kosteneinsparungen und Investitionskürzungen. Reuters schreibt hierzu:

„Nach Shell und BP setzt auch der US-Ölkonzern Chevron den Rotstift an. Das kalifornische Unternehmen teilte am Freitag mit, die Investitionen dieses Jahr um 13 Prozent auf 35 Milliarden Dollar zu kürzen. Damit reagiert die Nummer zwei in den USA auf den rasanten Ölpreisverfall. Dieser beträgt seit Juni rund 60 Prozent, was immer mehr Firmen unter Druck setzt. Die britisch-niederländische Royal Dutch Shell zum Beispiel will über drei Jahre 15 Milliarden Dollar weniger ausgeben. Der weltgrößte Anbieter von Dienstleistungen zur Ölförderung, der US-Konzern Schlumberger, streicht 9000 Arbeitsplätze, rund sieben Prozent der Belegschaft. Im vierten Quartal 2014 verdiente Chevron zwar mehr als von Analysten erwartet. Der Nettogewinn brach dennoch um 30 Prozent auf 3,47 Milliarden Dollar ein. Neben dem Ölpreisverfall lastete der starke Dollar auf dem Ergebnis. Auch der französische Total-Konzern kündigte Einsparungen an. Der neue Firmenchef Patrick Pouyanne sagte der Zeitung "Le Monde", die Ausgaben zur Ölförderungen würden dieses Jahr um 30 Prozent heruntergefahren. In den vergangenen beiden Jahren habe Total dafür 2,8 Milliarden Dollar aufgewendet.“

Insgesamt sollen die Wetten weiter fokussierter werden. Da mittlerweile viele Werte ordentlich bewertet sind, werden vor allem in den zurückgebliebenen Sektor nach aussichtsreichen Werten gesucht. Hier sind Goldaktien und Ölwerte – möglicherweise sogar Oil Service (Haliburton, Schlumberger) – zu nennen. Die Aussichten für das Zertifikat werden positiv eingeschätzt. Die Struktur sollte sich konzentrierter darstellen.  
 
nirvana special situations Chart

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