Mein Portfolio wikifolio nirvana golden
nuggets verlor in den letzten vier Wochen rund 23% an Wert und handelt
unerfreulicherweise auf einem neuen Tief. Dies ist vor allem auf die neuerliche
Schwäche des Goldpreises einhergehend mit Schwäche der Goldminen zu erklären.
Wie das Kaninchen vor der Schlange habe ich im Zeitraum keinen Trade gemacht.
Da ich weiterhin auf dem falschen Fuß bei Gold erwischt worden bin. Der
Investitionsgrad liegt bei 89%.
Der Goldpreis kommt weiterhin nicht vom Fleck und
notiert weiter unterhalb von 1.100 USD pro Unze. Die Resignation ist groß bei
Investoren und Analysten. Wie in einem Endzeitfilm wird mantramässig die Frage
gestellt, ob das gelbe Metall noch als Anlageklasse dienen kann. Trotz
eigentlich positiver Saisonalität wird kurz- und mittelfristig vom Markt ein
noch weiter fallender Goldpreis erwartet. Dies ist vor allem die Denke der
westlichen Welt – allen voran der US-Banken. Dem steht allerdings die zuletzt
wieder steigende physische Nachfrage im Fernen Osten - speziell in Indien und
China - gegenüber, die eine andere Sprache spricht und vom Ausmaß auch viel
Größer ist.
Analysten und Marktbeobachter hatten erwartet,
dass die neuesten Daten vom US-Arbeitsmarkt, die am Freitag veröffentlicht
wurden Bewegung in den Goldpreis bringen würden, doch nach einem kurzen
Ausschlag nach unten fing sich der Goldpreis wieder und schloss kaum verändert
bei 1.192 USD pro Unze. Vor allem die zukünftige Höhe der US-Zinsen bestimmt
den Goldpreis (allerdings nur in eine Richtung). So hat Yellen Zinserhöhungen
in den Raum gestellt und der Goldpreis fiel. Dass seit Ankündigung eines
Zinsschrittes der Marktzins in den USA gefallen ist, scheint hier die
Marktkommentatoren nicht zu interessieren.
Auch das die Rahmenbedingungen für einen
Zinsschritt im September nicht gegeben sind scheint die Berichterstattung nicht
zu interessieren. So wurde Anfang des Jahres mit dem Hinweis auf den Ölpreis
der deflationären Tendenz und dem schwachen US-GDP ein Zinsschritt verneint.
Alle Punkte sind heute weiterhin gültig – wenn nicht sogar ausgeprägter. Hinzu
kommen noch Wachstumsängste in China und eine weniger stabile Lage in
Griechenland, der Ukraine und um ISIS/Kurden/Türkei. Für mich erscheint ein
erster Zinsschritt fraglich im Jahr 2015. Gleichwohl bringt es dem Gold derzeit
nichts.
Wenn man sich die Nachrichten auf der
Unternehmensseite anschaut, ist vielleicht noch einmal der Hinweis wichtig wo
Gold in verschiedenen Währungen steht. In USD ist Gold rund 40% gefallen, in
AUD nur 20% und in Rand sogar lediglich 12%.
Vor dem Hintergrund sind die
Gewerkschaftsforderungen der südafrikanischen Goldminenarbeiter – auch wenn sie
schädlich sind – zu sehen. Sowohl DRD als Anglogold sind hiervon betroffen.
Aber warum nicht mal einen Streik im gegenwärtigen Umfeld riskieren?
Barrick Gold hatte wohl die meisten Nachrichten
im Monatsverlauf. Neben Portfoliobereinigung wurden die Q2-Zahlen
veröffentlicht. Zwar senkte der Konzern
seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr, geht aber auch von sinkenden
Kosten aus. Die Quartalsdividende sinkt von 5 auf 2 Cent je Aktie, womit
Barrick hofft, rund 140 Mio. Dollar pro Jahr einsparen zu können. Schon 2013
hatte das Unternehmen die Dividende erheblich gekürzt. Angesichts des anhaltend
niedrigen Goldpreises will Barrick bis Ende 2016 zudem die Ausgaben um 2 Mrd.
Dollar senken. Gleichzeitig soll der immer noch hohe Schuldenberg weiter
abgetragen werden. Den Nettoverlust des zweiten Quartals gab Barrick mit 9 Mio.
Dollar oder 1 Cent pro Aktie an nach 269 Mio. Dollar oder 23 Cent je Aktie im
vorangegangenen Quartal. Dafür verantwortlich waren unter anderem
Abschreibungen in Höhe von 22 Mio. Dollar in Bezug auf die Pueblo Viejo-Mine,
30 Mio. Dollar an nicht realisierten Währungsverlusten und 17 Mio. Dollar an
Kosten für die Schließung des Firmensitzes in Perth.
Der Ausstoß des zweiten Quartals lag Barrick
zufolge bei 1,45 Mio. Unzen Gold zu AISC von 895 Dollar pro Unze. Für das
Gesamtjahr geht der Konzern nun von einer Produktion von 6,1 bis 6,4 Mio. Unzen
Gold aus, während zuvor noch 6,2 bis 6,6 Mio. Unzen erwartet wurden. Barrick
erklärte zudem, man werde weitere Assets verkaufen, um das geplante Ziel einer
Nettoreduzierung der Verbindlichkeiten zu erreichen. Darüber hinaus gab man
eine Streaming-Vereinbarung mit Royal Gold (WKN 885652) bekannt. Barrick hatte
Anfang des Jahres verkündet, 2015 seine Schulden um 3 Mrd. Dollar senken zu
wollen. Durch die verschiedenen seitdem ergriffenen Maßnahmen sei man bislang
auf 2,7 Mrd. Dollar oder 90% dieses Ziels gekommen, hieß es aus dem
Unternehmen. Zu diesen Maßnahmen gehören bislang der Verkauf der australischen
Cowal-Mine für 550 Mio. Dollar, der Verkauf von 50% an Barrick (Niugini) Ltd.
für 298 Mio. Dollar sowie der Verkauf von 50% an der Kupfermine Zaldivar an
Antofagasta (WKN 867578) für 1,005 Mrd. Dollar. Der gestern gemeldete
Streaming-Deal mit Royal Gold hat zudem einen Wert von 610 Mio. Dollar. Weitere
Verkäufe stehen Barrick zufolge an, da man in den vergangenen Monaten
Interessensbekundungen an Assets in Nevada und Montana erhalten habe.
Das man auch gute Nachrichten mit
Produktionszahlen vermelden kann, hat Newcrest gezeigt. Das australische
Unternehmen konnte die Produktion mit 670 koz veröffentlichen, was rund 12%
über Erwartung lag. Ebenfalls vielen
Nachrichten brachte Freeport, wobei hier die Kürzung der Investitionen bei Öl
und Kupfer im Vordergrund standen.
Generell muss man sagen die Unternehmen liefern
die Nachrichten, die der Markt hören will (abgesehen von Dividendenkürzungen),
gleichwohl ist der Goldpreis das Problem. Mir fehlt derzeit der Mut wieder mein
Zertifikat anzupreisen. Und trotzdem kann ich aufgrund der Aussichten und der
Charttechnik keine größeren Veränderungen im wikifolio vornehmen.
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