Sonntag, 13. März 2016

Monatsbericht zum 13.03.2016 – wikifolio nirvana golden nuggets



Mein Zertifikat wikifolio nirvana golden nuggets hat in den letzten vier Wochen fast 21% an Wert gewonnen. Seit Jahresanfang gehört das wikifolio nirvana golden nuggets zu den Besten mit eigenem Geld (und ohne Hebelprodukte – welche im Zeitraum auch keinen Einsatz fanden) auf der wikifolio-Plattform. Gerade auf diesen Punkt bin ich aktuell sehr stolz und es ist mein Anspruch das Portfolio wieder weit über einen Indexstand von 100 zu führen. Das Sentiment um Gold bleibt sehr positiv, weil die Welt von Tag zu Tag schwieriger wird. Insgesamt wurden 41 Transaktionen durchgeführt – 16 Käufen standen 25 Verkäufe gegenüber. Dementsprechend ist die Kasseposition sukzessive gestiegen. Der Investitionsgrad liegt bei rund 70%. 

Gold stieg im Zeitraum bis auf 1.275 USD je Feinunze – dies ist ein 52-Wochen hoch. Während einerseits die Nachfrage sowohl aus China und Indien gut ist, kommen nun auch positive Datenpunkte von den großen ETC-Fonds um Blackrock zutage. So klagen diese passiven Investoren derzeit über massive Inflows.

Auch mehreren sich die Zeichen, dass unsere Welt schwieriger wird. Ein immer verlässliches Signal ist ein Zins für die 10jährigen US-Anleihen unter 2% - aktuell steht dieser bei rund 1,7%. Aber was ist faul in der Welt. Aus meiner Sicht gibt es aktuell 4 Probleme:

  1. Die Geldpolitik verliert ihre Wirksamkeit. Es wird immer mehr Geld gedruckt, es wird immer mehr Geld in Umlauf gebracht und trotzdem gibt es keine Zunahme der Wachstumsraten. Die Notenbanken – allen voran die EZB verliert ihre Glaubwürdigkeit, in dem sie gegen nationale Gesetze und Verfassungen verstößt. Was aber passiert, wenn die Wirtschaft wirklich in Probleme gerät, was können die Notenbanken noch machen.
  1. Nationalen Interessen gewinnen zunehmend an Bedeutung, was sich vor allem an der Schwächung der eigenen Währung zeigt. Überall versuchen Exportnationen die Währung mithilfe der Notenbanken abzuwerten (außer in Deutschland, danke an Jens Weidmann). Dies führt zum Wertverfall der eigenen Währung und zur Suche nach einer Alternativwährung.

  1. Die Welt wird zunehmend von schwierigen Politikern regiert. Hier seien Ungarn und Polen genannt, die mit den heutigen Gesetzen nicht mehr EU-tauglich sind, hier sei die Türkei erwähnt, wo Erdogan Medien und das Verfassungsgericht lahmlegt. Hier sei der „lupenreine Demokrat Putin“ genannt, und wenn die Welt Pech hat, wird in den USA auch ein populistischer Charakter gewählt. Stimmen mehren sich das Europa auseinanderdriftet einerseits wegen der Flüchtlinge, anderseits wegen dem möglichen Brexit und in der Gemengelage soll der Bürger Vertrauen in den Staat haben?

  1. Die Welt ist auch gewalttätiger geworden und immer dann, wenn die Wirtschaft kein Wachstum mehr finden konnte, begaben sich die Staaten in einen Krieg. Verzweifelt sieht derzeit die Situation für einige Ölländer aus. Aber auch Europa (ex Deutschland und Nordics) kann sich nicht wirklich mit einer prosperierenden Wirtschaft rühmen. Was Armut bewirkt, sieht man aktuell an Nordkorea. Wo ein Verrückter mit atomaren Erstschlägen droht, obwohl seine Bevölkerung am Hungertuch nagt. Aber auch die Konflikte in der arabischen Welt und die damit verbundene Menschenwanderung sind erschreckend.


Aus dem oben genannten Punkte sollte Gold auch in nächsten Quartalen wieder an Bedeutung gewinnen. Gleichwohl kann es kurzfristig zu einer Korrektur kommen, was auch in das saisonale Muster passen würde. Oft war es so, dass Gold bis Ostern Freude machte und dann bis Anfang Q3 abtauchte.

Die bisherige Struktur war 65% Gold- und Silberunternehmen, dieser Anteil ist im Zeitablauf auf rund 55% gesunken. Vor allem weil Goldminen mit Gewinn verkauft wurden. Aktuell liegen wieder Limitverkäufe im „Buch“. Sodass bei steigendem Goldpreis weitere Positionen reduziert werden. Lediglich die Position Kinross wurde neu aufgenommen. Kinross ist einer der großen kanadischen Produzenten, der in der Vergangenheit vor allem aufgrund der Akquisition um Tasiast (Goldmine in Mauretanien) und der darauf folgenden Portfolioabschreibung in der Penalty Box war.

Neben Gold gab es eine große Position in dem Kupferproduzenten Freeport. Freeport hält Grasberg eine Kupfermine mit Beiprodukt Gold. In 2017 sollte diese Mine rund 2 Mio. Unzen Gold produzieren, was in etwa der Produktion von Kinross entspricht (!). Freeport ist aktuell völlig überschuldet (20 Mrd. USD Schulden bei einer Marktkapitalisierung von 6 Mrd. USD), daher muss die Gesellschaft nicht nur das Tafelsilber, sondern eigentlich schon das Tafelgold verkaufen. So geschehen mit einer der größten US-Kupferminen Morenci, an der man einen 10%igen Teil für rund 1 Mrd. USD verkauft hat (man hält weiter rund 60% an der Mine). Weitere Verkäufe werden folgen (Cerro Verde oder auch Grasberg). Nachdem die Aktie bei mir mit fast 40% im Minus war, wurde die Position aktiv beigemischt und immer wieder gekauft und in die Stärke verkauft. So dass aktuell ein Gewinn von rund 60% dar steht. Nachdem die Aktie von den Tiefs bei 4 USD auf rund 9 USD in den letzten Wochen gestiegen ist, kann eine weitere (dritte) Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen werden. Daher wird die Position kurzfristig eher aus dem Portfolio verschwinden.

In der Spitze habe ich rund 20% Platin und Palladium gekauft. Hier seien Stillwater, Impala und Norilsk (lediglich Beiprodukt) genannt. Auch diese Positionen wurden in die Stärke hinein reduziert. Gerade bei Impala wird die Attraktivität der südafrikanischen Unternehmen ersichtlich. Gerade der schwache südafrikanische Rand senkt die Produktionskosten so stark, dass sowohl die Goldminen als auch Platinunternehmen profitabel arbeiten.
Aus meiner Sicht ist der Startschuss gesetzt für eine lang andauernde Goldrallye, wo bei wir uns noch in einem frühen Stadium befinden und es gilt, in die Korrektur mit geringerem Exposure zu gehen. Daher wird der Zeitraum bis Juni eher davon geprägt sein, Kasse aufzubauen und „Schnäppchen“ einzusammeln. Fokus wird wahrscheinlich auf den südafrikanischen Minen liegen. Anlagen in Turbos sind nicht unbedingt angestrebt.

Die Aussichten bis Jahresende werden positiv gesehen, Ziel muss sein, bis Jahresende wieder über der Nulllinie zu liegen.

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