Was ist los an den Märkten? Die Rohstoffpreise waren im
Wochenverlauf eher stabil bis leicht schwächer, allerdings fallen die Aktien
weiter. Das Sentiment ist sehr negativ und Investoren kaufen lieber Werte wie
Nestle und Coca Cola statt einer BHP. Dabei handelt der Branchenprimus BHP
deutlich günstiger als die beiden Konsumwerte. Die Dividendenrendite ist
mittelfristig attraktiver und ein Aktienrückkaufprogramm sollte bis Februar
angekündigt werden.
Ein Punkt der auffällig ist, der Markt liebt vor allem FCF-Stories
(free cash flow). Auch wenn der FCF gemessen an der Marktkapitalisierung gar
nicht groß ist. FCF ist grob definiert als Gewinn (nach Steuern) minus
Investitionen. Da bei den Minenwerten die Investitionen noch sehr hoch sind,
ist der FCF derzeit noch eher niedrig. Allerdings wie schon mehrmals
beschrieben sind wir am Wendepunkt. Die Investitionen werden zurückgehen – 2013
war der Peak der Investitionen – und spätestens in 2015 sollten wir erste nennenswerte
FCF-Yields sehen, die dann deutlich über denen der aktuellen Börsenlieblinge
sein wird. Erstaunlich ist auch, dass
die Rohstoffwerte auf schlechte Nachrichten reagieren, aber im Falle von guten
Daten – wie bspw. den US-Arbeitsmarktdaten ebenfalls verlieren.
Insgesamt bin ich weiterhin über die massive
Underperformance der letzten Woche verwundert. Viele Rohstoffe handeln unter
den Grenzkosten. So dass für neue Projekte die Wirtschaftlichkeit nicht
immer gegeben ist. Nur bei deutlich
höheren Kursen sollte die Investition getätigt werden. Aufgrund der
Nachfragesituation sollte dementsprechend der Preis steigen. In diesem
Zusammenhang sind Zink, Eisenerz, Uran, Gold und Platin zu nennen.
In der Vorwoche hatte ich noch auf positive Brokerreports
hingewiesen, die mittlerweile genauso hilflos sind wie ich. Da passt der im Wochenverlauf
veröffentlichte Report „Gründe für den Kauf von Gold“ von BoAML gut ins Bild. Demnach
sprechen folgende Punkte für Gold: (1) die physische Nachfrage sowohl in den
USA als auch Australien ist im September auf Rekordstand gewesen. (2) Ebola
weitet sich aus. (3) Die Proteste in Hongkong bergen Unsicherheit wie es in
China weitergeht. (4) Die Krise zwischen der Ukraine und Russland ist mit
neuerlichen Kämpfen wieder ins mediale Gedächtnis gekommen. (5) Im Mittleren
Osten wird wieder gekämpft gegen ISIS. Der (6) Punkt das Gold bei 1.200 USD je
Unze seinen Boden gefunden hat, ist mit den heutigen Arbeitsmarktzahlen und die
daraus resultierende Schwäche wohl kein Argument mehr.
Gleichwohl sind die anderen fünf Punkte allemal ein Grund
positiver für Gold zu sein. Ich verstehe derzeit die Rohstoffmärkte nicht und
warte bis es besser wird. Und besser wird es. Die Welt braucht Rohstoffe und
die Unternehmen werden diesmal hoffentlich mehr Kapazitätsdisziplin zeigen wie
in vergangenen Dekade. Informationen über Transaktionen werden mittlerweile
täglich per Twitter unter dem Account wikifolio
nirvana verschickt, gerne kann man mir folgen.
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