Für die kommenden Wochen gehe ich von weiter steigenden
Märkten aus. Grund hierfür ist vor allem die expansive europäische Geldpolitik
und zunehmend positive Nachrichten aus China – bspw. weitere Zinssenkung am Wochenende.
Interessant erscheint weiterhin Kupfer. Wasserprobleme in
Chile, Produktionsschwäche in Australien (Olympic Dam) und zum Teile wilde
Streiks stören das Produktionswachstum. Dem steht eine strukturelle Nachfrage
aus China gegenüber. Beim aktuellen Kupferpreis von 2,50 USD je Pfund können
neue Projekte nur schwerlich geplant werden. Rund 25% des Portfolios hat
Kupferexposure, besonders ausgeprägt bei Glencore und Freeport, aber auch
Bougainvile.
BHP ein anderer Large Cap im Portfolio hat ebenfalls mit
Escondida u.a. signifikantes Kupferexposure. Das Unternehmen hat im
Wochenverlauf Halbjahresergebnisse vorgelegt. Hervorzuheben waren die
Kosteneinsparungen – vor allem bei Eisenerz – und die Investitionskürzungen
(auch in den folgenden Jahren). Die Dividende wurde um 5% erhöht. Die Ergebnisse
waren leicht besser als die Erwartungen. Gleichwohl konnte die Aktie fast 7%
zulegen, dies ist aus unserer Sicht ein Indiz dafür, dass das Sentiment für den
Sektor sehr schlecht ist und Nachrichten eher zum Aufbau von Positionen genutzt
werden. Im aktuellen Umfeld sollte BHP gut verdienen. Kupfer wird
wahrscheinlich in Richtung 3,25 USD je Pfund gehen - aufgrund der strukturellen
Nachfrage. Bei Eisenerz wird BHP eine operative Marge von über 50% in den nächsten
Jahren verdienen. Gleichzeitig sind 30% der Mitbewerber derzeit operativ nicht
profitabel. So dass BHP in den kommenden Jahren – ähnlich wie Rio Tinto – sehr profitable
Marktanteile gewinnen wird. Der Eisenerzmarkt sollte heute rund 100 Mrd. USD Wert
sein. Der Marktanteil von BHP liegt aktuell um 20% und sollte in Richtung 25%
gehen. Einzig Öl stellt aktuell ein Fragezeichen dar. Zwar hat man die
Investitionen um 40% zurückgefahren (bezogen auf Oil Rigs), allerdings ist die
Profitabilität weiterhin fraglich. Der DCF-Zielkurs liegt bei rund 2.000 GBp.
Öl ist seit Jahresanfang wieder leicht gestiegen. Bemerkenswert
hierbei ist, dass der Spread zwischen WTI und Brent sich wieder ausgeweitet hat.
Das Angebot übersteigt aktuell vor allem in den USA die Nachfrage. Die Rig Cuts
sind aktuell immer noch zu gering und die Läger sind voll. Perspektivisch braucht
die Welt aber einen Ölpreis von 90 USD je Barrel. Dementsprechend muss
unprofitable Produktion wieder den Markt verlassen – alleine 5 Mbpd aus den USA
– und die Läger müssen sich wieder normalisieren. Gleichwohl mit dem aktuellen
Contagio die Lagerhaltung auf Tankerschiffen in den nächsten Wochen deutlich
zunehmen und die Lösung des Problems verschieben. So dass die Erholung bei Öl
aus unser Sicht länger dauert, als vom ein oder anderen angenommen, und die
Erholung einem „W“ gleicht. Im Portfolio haben BHP und Freeport Ölexposure. Eine
Erhöhung des Engagements ist nicht geplant.
Das Zertifikat ist mit 30% in Gold investiert. Der Goldpreis
ist im vergangenen Monat gefallen, was vor dem Hintergrund der expansiven
Geldpolitik, dem Währungskrieg und negativer Zinsen (bspw. Dänemark, Schweden)
schwer erklärbar ist. Die beiden großen Schwellenländer Indien und China sind
weiterhin Käufer. Fraglich ist die Position von Russland. Zwar baut das Land
weiter Reserven auf, gleichwohl versiegen Finanzierungsquellen für das Land
(durch die Sanktionen). Daher halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass
Russland im Laufe des Jahres seine Goldreserven (rund 1.100 Tonnen) reduziert.
Die Goldminen profitieren aktuell ebenfalls von fallenden Förderkosten (vor
allem wegen des Ölpreises und der Währungen), so dass hier die Margen steigen
sollten. Die Aussichten für Gold werden eher positiv eingestuft.
Insgesamt sollen die Wetten weiter fokussierter werden. Die
Aussichten für das Zertifikat werden neutral bis positiv eingeschätzt. Die
Struktur sollte sich konzentrierter darstellen.
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