Über die letzten vier Wochen konnte das Zertifikat wikifolio nirvana special situations über 3% gewinnen. Vor allem der massive Kurssprung bei Bougainville war für die gute Performance verantwortlich. Es wurden insgesamt drei Transaktionen durchgeführt. Einem Kauf in Goldcorp, standen zwei Verkäufe gegenüber. Dementsprechend ist der Investitionsgrad auf 87% gesunken.
Während
die chinesischen Wirtschaftsdaten eher mau reinkommen und die Marktteilnehmer auf
ein neues Konjunkturprogramm spekulieren. Sind die Daten in der westlichen Welt
eher besser. Dabei unterscheidet sich Europa vor allem darin, dass eine
expansive Geldpolitik gefahren wird, während in den USA die Diskussion um eine
baldige Zinserhöhung nicht abebbt.
Insgesamt
führt dies zu massiven Verwerfungen an den Währungsmärkten. Der USD ist stark,
während die meisten anderen Währungen zur Schwäche notieren. die kommende
Berichtssaison wird dies dann auch zeigen. Europäer (ex Schweiz) dürften rund
5-8% Währungsgewinne ausweisen, während vor allem die international
aufgestellten US-Werte deutliche Währungsverluste reporten werden. Da meist die
US-Werter die Berichtssaison eröffnen, werde ich mich hier vorsichtiger
aufstellen.
Meine
größere Halbleiterposition (Samsung wurde im Monatsverlauf mit Gewinn verkauft)
Micron Technologies berichtete am 01.04 Zahlen: Demnach waren Gewinn und Marge
deutlich besser, das Umsatzwachstum lag bei 5%, gleichwohl war der Ausblick für
den PC-Markt verhalten. Insgesamt bin ich mit der Position nicht zufrieden, zumal
das Sentiment für den Sektor durch M&A Phantasie (bspw. Intel) zunehmend
besser wird.
Sehr
zufrieden war ich gleichwohl mit der Position Bougainville Copper. Hier wurde
Anfang April zwei Nachrichten bekannt, die in ihrer Ausprägung signifikant sein
können: (1) Das Minengesetz des nach Unabhängigkeit strebenden Staates weist
nach Angaben von Bougainville Unterschiede zum bisherigen „Draft“ aus. Der
bisherige Vorschlag kam einer Enteignung nahe, daher sollte trotz fehlender
Details, diese Nachricht eher besser sein. Zum (2) wurde im Steuerstreit mit
Papua Neuguinea einen Einigung erzielt. Aufgrund des Orderbuchs sollte der Kurs
weiter zur Stärke tendieren. Der Anteil an leer verkauften Anteilen ist sehr
hoch, so dass „short coverage“ nicht ausgeschlossen werden kann. Aus meiner
Sicht hat Bougainville Copper einen Enterprise Value (EV) von etwa 4 Mrd. USD Wert.
Dabei würden rund 3 Mrd. USD auf Schulden entfallen, während der Rest
Eigenkapital darstellen würde. Dies impliziert eine Verzehnfachung des heutigen
Kurses. Insgesamt soll die Position allerdings nicht 30% des Zertifikats
ausmachen, so dass sie in die Stärke verkauft wird.
Ebenfalls
eine wichtige Position im Zertifikat bleibt Gold (rund 23% des Portfolios). Der
Goldpreis konnte wieder an die Marke 1.200 USD je Unze steigen. Was unter
anderem mit der Kommunikation „Zinsänderung USA“ begründet werden konnte. Gleichwohl
ist die Unsicherheit bezogen auf Griechenland und die Geopolitik um Russland noch nicht im Goldpreis berücksichtigt.
Gold wird weiterhin im Portfolio gehalten. Nächste Woche beginnt das European Gold Forum
in Zürich, hier sollten positive Impulse für den Sektor herkommen. Vor allem
die rückläufige Produktion und die bessere Kostensituation (Kosten in lokaler
schwacher Währung) dürften positiv erwähnt werden. Die Aussichten für Gold
werden sich verbessern, vor allem vor dem Hintergrund der expansiven
Geldpolitik, der schwachen Währungen und der (hoffentlich) kommenden Inflation.
Ein Treiber
für Inflation – neben Assettpreis Erhöhungen – kann Öl sein. Der Ölpreis ist
auf niedrigem Niveau. Kurzfristig kann die Lagersituation und fehlende
Produktionsanpassung nochmal Druck auf die Notierungen geben, mittelfristig
sollte der Ölpreis wieder Richtung 100 USD gehen. Dementsprechend wird das ETF auf
Öl als strategisch eingestuft. Vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Bewertung
Die Bewertung ist vielerorts schon recht ambitioniert. Einigen Banken gehen dazu über die Kapitalkosten für ihre Modellierung zu ändern. Per se ist dies immer ein schlechtes Zeichen, was ich nicht machen werde. Nun kann man natürlich sagen, dass in einem historisch niedrigen Zinsumfeld die Kapitalkosten tiefer sein können, allerdings impliziert dies auch, dass in einem normalen Zinsumfeld alle Aktien aus heutiger Sicht zu teuer wären. Des Weiteren werden bei der Anpassung der Kapitalkosten zwei negative Effekte vergessen. Die Wachstumsraten – insbesondere die Preiskomponente – sollten ebenfalls negativ angepasst werden und die Verschuldung (bspw. Pensionsverbindlichkeiten) müssten ebenfalls zu Marktwerten berücksichtigt werden.
Im Gegensatz zu meinen anderen Wikifolios versuche ich in diesem Portfolio bewusst den Anteil an nicht Grundstoffwerten zu erhöhen. Mit Samsung und Micron Technologies sind zwei Technologiewerte mit starken Halbleiterexposure im Portfolio vertreten. Ich gehe für die Halbleiterunternehmen von einer weiteren Konsolidierung (einhergehend mit entsprechenden Synergien) aus und die Unternehmen sollten bei besserer Auslastung und einem besseren Pricing überproportional profitieren. Mit rund 12% Gewicht ist das Segment gut vertreten, hier werden weiter Gewinnmitnahmen in die Stärke angestrebt.
Insgesamt will ich in den nächsten Wochen den Investitionsgrade weiter reduzieren und die Positionen unter 3% gänzlich abbauen (sofern möglich und sinnvoll).
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