Der heutige Monatsbericht beschreibt mein wikifolio nirvana absolute return. Im
Zertifikat wurden in den letzten vier Wochen 9 Transkationen durchgeführt. Sechs
Käufen standen drei Verkäufe gegenüber. Vor allem kleinere Positionen (Deutsche
Börse, Vale) wurden abgebaut und eine Sektorrotation in Richtung US-Eisenbahnen
und Goldcorp gedreht. Die Monatsperformance lag bei über 0%. Das Zertifikat
notiert aktuell nahe dem Rekordniveau, was im Monatsverlauf aufgestellt wurde.
Die Investitionsquote ist trotz Übergewicht an Käufen auf 89% (von 90%) gesunken.
Die Märkte waren im Zeitablauf auf
Konsolidierungsmodus. Zwar werden in Deutschland die Wachstumsraten nach oben
angepasst und auch die Amerikaner bringen in Summe eher positive Nachrichten, allerdings
braucht der Markt möglicherweise mal eine Verschnaufpause, da Werte wie BASF,
Deutsche Börse und Adidas seit Jahresanfang bereits über 30% an Wert gewonnen
haben. Erschwerend kommt hinzu, dass der alte Spruch „sell in May and sail
away“ auch dieses Jahr wieder gelten kann.
Gründe für eine Verschlechterung gibt es einige. So
hat Nestlé mit Vorlage der Q1-Zahlen gezeigt, dass das Wachstum in den Schwellenmärkten
deutlich unter den historischen Niveaus liegt. Die beiden zu erwähnenden Länder
sind Russland und Brasilien, also rund 500 Mio. potenzielle Kunden. Während
Südamerika zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten aufweist (Venezuela,
Brasilien, Argentinien) sind die Probleme Russlands vor allem auf die Politik
einhergehend mit den Sanktionen zu sehen. Mit der Performance von Nestlé bin
ich sehr zufrieden, ich sehe nicht unbedingt den Bedarf den Wert zu verkaufen,
allerdings kann ich die Position aus Compliance Gründen nicht zukaufen, so dass
ich hier wahrscheinlich bei der Position bleibe.
Ebenfalls ein interessantes Phänomen ist China, obwohl
der Aktienmarkt in den letzten Quartalen um 140% gestiegen ist, kommt das
Wirtschaftswachstum zurück und die ebenfalls können die Rohstoffe nur bedingt
performen. Dies betrifft vor allem meine Rohstoffaktien, allen voran BHP und
Vale (letzterer wurde im Monat verkauft). Die beiden anderen Werte Antofagasta
und Glencore haben einen höheren Kupferanteil. Kupfer wird positiv gesehen, so
dass ich mit der Performance zufriedener bin.
Ein weiteres Thema ist die politische Einheit Europas.
Griechenland wird hoffentlich bald aus dem Euro ausgeschlossen. Wer mit
Statisken „beschei…“ und sich dann aufführt wie Tsirpas und Varoufakis der hat
es verdient aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Natürlich trifft es
nicht die populistischen Politiker, sondern das Volk, gleichwohl hat diese
Bevölkerung jahrelang unfähige Politiker gewählt, die es bis heute nicht
schaffen Steuern einzutreiben und Reformen durchzuführen. Mit Blick auf Spanien
und Großbritannien kann man nur Hoffen, dass die Wähler dort vernünftiger sind.
Die Auswirkungen eines Grexit sollten verkraftbar bleiben, gleichwohl wird die
Diskussion um diesen Anlegern Gewinnmitnahmen erleichtern.
Aufgrund der hohen Bewertung vieler Dividendenwerte
fehlt es mir zunehmend schwierig neue Positionen aufzubauen. Ein Bereich, wo
das Dividendenniveau recht bescheiden ist, ist Gold. Der Goldpreis hält sich
gut – obwohl gemessen an den Krisen und der asiatischen Nachfrage handelt der
Gold zu niedrig. Mit Goldcorp wird das führende Unternehmen weiter ausgebaut.
Der Zielkurs wird bei um die 35 CAD gesehen. Das Gewicht der Position liegt
aktuell bei 12%. Ein weiterer Kandidat für das Zertifikat könnte Northern Star
sein, hier die zu erwartende Dividendenrendite bei rund 5% und das KGV ist
deutlich einstellig. hinzu kommt, dass die Gesellschaft mit USD-Einnahmen und
AUD-Ausgaben von der aktuellen Währungssituation profitiert.
Ebenfalls hoch gewichtet ist der Sektor der
US-Eisenbahnen. Hier war die Nachrichtenlage schwierig. Einerseits hat Norfolk
Southern eine Gewinnwarnung ausgesprochen (zuerst wurde die Position verkauft
und anschließend auf niedrigerem Niveau wieder einzusteigen), dann hat der
direkte Mitbewerber CSX verhältnismäßig gute Zahlen vorgelegt. Die wichtigsten
Merkmale von CSX waren: Dividendenerhöhungen, neues Aktienrückkaufprogramm,
überschaubare Capex und ein zweistelliges Gewinnwachstum. Ein ähnliches Bild
erwarte ich von der Position Union Pacific, diese legt in der nächsten Woche
ihre Q1-Zahlen vor.
Die US-Berichtsaison hat über Erwartungen begonnen –
vor dem Hintergrund des starken USD ist dies verwunderlich. Umgekehrt zeigen
die Europäer (ex Schweiz) deutliche Währungsgewinne, so dass die hiesige
Berichtssaison wahrscheinlich sehr gut wird. Gleichwohl werden gute Ergebnisse
tendenziell dazu genutzt die Positionen zu reduzieren und den Investitionsgrad
Richtung 70% zu bringen. Die Struktur wird dann wahrscheinlich Kupfer,
US-Eisenbahnen und Gold sein. Das generelle Ziel des Zertifikats 8-15% p.a. zu
erzielen wird hier noch einmal bekräftigt.
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