Der Goldpreis konnte im Monatsverlauf wieder Richtung 1.200
USD je Feinunze klettern. Nach wie vor sind es vor allem US-Daten die den
Goldpreis verändern. So schreibt Goldreport.de „Erneut waren es die
Arbeitsmarktdaten in den USA, die den Goldpreis an einem Freitag deutlich unter
Druck brachten. Die neu geschaffenen Stellen lagen bei 295.000 im Februar,
erwartet wurden lediglich 235.000 – 240.000 neue Stellen. Die „großen Spieler”
an der Terminbörse nutzten diese Chance, um den Goldpreis erneut nach unten zu
pressen. Die Argumentation war erneut, dass mit dem starken Arbeitsmarkt eine
Zinserhöhung der FED im Sommer 2015 sehr wahrscheinlich wird.“ Ich vertrete
schon seit Jahresbeginn die Meinung, dass die FED die Zinsen eher später anhebt
und begründe dies vor allem mit der Währungssituation. Der Autor von
Goldreport.de bewertet die wirtschaftliche Situation der USA mit folgenden
Punkten:
„ 1. Das Lohnniveau
ist nur minimal um 0,03 USD auf 24,78 USD pro Stunde gestiegen: Die erhoffte Lohninflation blieb aus
2. Arbeitsmarktdaten sind ein stark nachlaufender Wirtschaftsindikator
3. Der Anteil des amerikanischen Volkes, welcher am Arbeitsmarkt aktiv teilnimmt (nach Stellen sucht = labor participation rate) fällt seit dem Jahre 2000 weiter deutlich ab:
2. Arbeitsmarktdaten sind ein stark nachlaufender Wirtschaftsindikator
3. Der Anteil des amerikanischen Volkes, welcher am Arbeitsmarkt aktiv teilnimmt (nach Stellen sucht = labor participation rate) fällt seit dem Jahre 2000 weiter deutlich ab:
4. Die Gesamtinflation befindet sich weit vom FED-Ziel bei
2,00% entfernt
5. Erhöht die FED die Zinsen, während weltweit die Zinsen weiter gesenkt werden, Negativzinsen eingeführt werden und geldpolitische Lockerungen durchgeführt werden, so würde dies den US-Dollar weiter stärken und die US-Wirtschaft in Gefahr bringen“
5. Erhöht die FED die Zinsen, während weltweit die Zinsen weiter gesenkt werden, Negativzinsen eingeführt werden und geldpolitische Lockerungen durchgeführt werden, so würde dies den US-Dollar weiter stärken und die US-Wirtschaft in Gefahr bringen“
Auch die Geopolitik vor
allem um Russland sollte eigentlich dem Goldpreis helfen - scheint aber nur
bedingt im Goldpreis reflektiert. Die Währungssituation spricht weiter für
Minen in nicht USD-Regionen. Diesem Trend wird im Portfolio noch nicht in
genüge Rechnung getragen. Dementsprechend sollen vor allem Positionen in
Australien und Südafrika aufgebaut werden.
In diesem Zusammenhang
ist vor allem Newcrest zu nennen. Das Unternehmen hat im Monatsverlauf die Position
an Evolution Mining reduziert und eine Genehmigung für die Mine Cadia East
erhalten. Die Position ist aktuell 12% groß und konnte seit Aufnahme rund 37%
an Wert gewinnen.
Ebenfalls ein
interessanter Wert ist Anglogold, zwar ist die Position (13%) aktuell noch mit
20% im Minus, gleichwohl produziert die Gesellschaft weiter positive
Nachrichten, wie bspw. den Verkauf der Minen in den USA und Mali. Bisher hat
der Wert vor allem den Mitbewerber Goldfields deutlich underperformt.
Für die kommenden
Monate bleibe ich eher positiv und schliesse mich der Meinung von Goldreport.de
an: „Was wir am Freitag gesehen
haben, war das Nutzen einer Chance (Arbeitsmarktdaten als Grund) für die
COMMERCIALS, die großen Short-Positionen zu decken und die spekulativen
Long-Positionen der Spekulanten einzustampfen.
Es wurden am Freitag mehr als
204.000 Kontrakte gehandelt, was dem höchsten Tagesumsatz seit Ende Januar 2015
entspricht. Es ist daher davon auszugehen, dass die aktuell vorliegenden
COT-Daten (Analyse folgt anschließend) bereits deutlich überholt sind.
Ich gehe davon aus, dass am
Freitag weitere Short-Eindeckungen der COMMERCIALS (Reduzierung der
Netto-Short-Position) erfolgt sind und viele spekulative Anleger aus dem Lager
der großen Spekulanten Long-Positionen verkauft und Short-Positionen aufgebaut
haben.
Die FED wird die
Arbeitsmarktdaten mit Sicherheit in ihre Beschlüsse einbeziehen, darin besteht
keine Frage. Doch die US-Notenbank hat mehr im Sinn, als sich nur auf den
Arbeitsmarkt zu fokussieren.
Das wichtigste Ziel ist es,
eine Inflation in den USA von mindestens 2% zu schaffen. Die aktuell
bestehenden deflatorischen Tendenzen in den USA und weltweit sind traditionell
die größten Feinde einer Notenbank. Aktuell exportieren Länder wie Japan oder
wir Europäer unsere Deflation in die USA. Verstärkt wird dies durch den
Zinsvorteil in den USA. Dieser zieht Kapital in den US-Dollar-Raum und lässt
den US-Dollar weiter steigen.
Die Amerikaner bekommen seit
Monaten die Früchte ihrer initiierten lockeren Geldpolitik wie einen Bumerang
zurückgespielt, was sie nicht lange erlauben und ertragen werden können!"
Natürlich bin ich
mit der Performance des Goldzertifikats nicht zufrieden, allerdings
sollte die Zukunft besser werden. Makroökonomisch spricht viel für einen
höheren Goldpreis. Sei es die „Politik des billigen Geldes“, sei es die
Nachfrage aus Asien, sei es mittelfristig aufkommende Inflationserwartungen.
Die Unternehmen dagegen profitieren von günstigeren Produktionskosten
(Stichwort: schwächere Währungen, Treibstoff) und reduzierten
Investitionsplänen.
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