Der Goldpreis konnte
im Wochenverlauf vor allem aufgrund der Diskussion um Griechenland wieder über
die Marke von 1.200 USD je Unze steigen. Ebenfalls positiv für die Notierung
des Edelmetalls war der schwächere USD bzw. stärkere Euro. Ich würde einen
Ausstieg Griechenlands aus dem Euro befürworten, nicht weil dann die nervigen
Politiker Tsirpas und Co. weniger mediale Aufmerksamkeit bekommen und nicht
weil der Griechenland Urlaub dadurch günstiger wird, sondern weil das ein
wichtiges Zeichen für den Euro wäre. Wer schwindelt fliegt! Die
Gemeinschaftswährung sollte hiervon profitieren und ebenfalls die Parteien in
der Mitte - die spanische Podemus sollte sich das vor Augen halten.
Im Wochenverlauf
fand eine bedeutende Grundstoff Konferenz in Barcelona statt. Hier sprach neben
den Goldunternehmen ebenfalls ein Sprecher des World Gold Council (WGC). Fazit
seiner Rede war: "Gold goes from West to East". Weiterhin ungebrochen ist die Nachfrage aus
den beiden wichtigsten Märkten China und Indien. Der WGC verwies ebenfalls
darauf, dass neue Nachfrage geschaffen worden ist: So sei man bei japanischen
Pensionskassen erfolgreich gewesen, dass Gold als Anlageklasse aufgenommen wird
und auch in der arabischen Welt wurden Finanzprodukte auf Gold etabliert. Wie
schon oft von mir beschrieben, sehe ich Chancen für einen steigenden Goldpreis.
Neben Griechenland und Russland, ist vor allem der Währungskrieg (Abwertung
vieler großer Währungen) zu nennen. Der Nachfrage von Schwellenländern und den
Zentralbanken steht lediglich ein kleiner aber mächtiger
"Interessenclub" um Goldman Sachs gegenüber.
Im nachfolgenden
soll ein kurzer Überblick über die Goldminen gegeben werden die auf der
Konferenz präsentiert haben und Bestandteil des Zertifikates sind:
Barrick Gold:
insgesamt war die Präsentation enttäuschend. Es wurden niedrigere Capex und die
Reduzierung der Verschuldung um 3 Mrd. USD herausgestellt. Des Weiteren wurde
vor allem auf zwei Projekte eingegangen, nämlich Cortez, Nevada und Pueblo
Viejo, Dom. Rep. Aus meiner Sicht gefehlt haben Aussagen zum Kupferexposure, zu
Synergien aus M&A und zu den Baustellen des Konzerns (Pascua Lama). Trotz
hoher Förderkosten stellt das Unternehmen weiter Wachstum (Projekt Alturus)
hervor, statt die Profitabilität zu erhöhen.
Genau dies war der
Grundtenor von Gold Fields. Hier liegt der Fokus auf "margins not
ounzes". Im Gegensatz zu den Mitbewerbern ist man nicht an Greenfield
Projekten interessiert, sondern fokussiert sich auf die bestehenden Regionen
(Australien und Westafrika). Die starke Bilanz - u.a. durch Verkäufe von
anderen Minen - erlaubt eine stete Dividendenausschüttung. Als Priorität wurde
der Turnaround der einzig verbliebenen südafrikanischen Mine South Deep
genannt. Obwohl das Unternehmen das Megaprojekt Wafi Golpu, Papua nicht erwähnt
hat, hat mir die Präsentation gefallen und ich würde hier die Position weiter
ausbauen.
Wafi Golpu war
dagegen ein Thema bei Newcrest. Das australische Unternehmen ist mit Gold
Fields Eigentümer des Projekts. Gleichwohl ist man hier noch in der Phase von
Machbarkeitsstudien. Die beiden wichtigsten Minen, die produzieren sind Lihir,
PNG und Cadia, Australien. Newcrest hat unter den großen Goldminen die
niedrigsten Förderkosten - auf Basis von all-in-sustaining-cost (AISC) - liegt
man unter 800 USD je Unze. Gleichzeitig sind die ore bodies sehr groß und die
Lebenszeit der Minen beträgt über 30 Jahre. Die Präsentation war sehr gut,
Newcrest bleibt weiterhin ein Kaufkandidat.
Zwar hat mir
Präsentation von Kinross nicht ganz so gut gefallen, allerdings spricht die
relative Bewertung für das Unternehmen. Mit einem FCF-Yield von über 5% ist man
in Vergleich gut unterwegs wird allerdings verglichen mit dem viermal kleineren
Mitbewerber Eldorado (der keinen FCF verdient) ähnlich bewertet. Dieser massive
Bewertungsabschlag ist in erster Linie auf die überteuerte Akquisition und die
fehlende Exekution von Tasiast, Mauretanien zurückzuführen. Ebenfalls wenig
förderlich ist das 20%ige Russland-Exposure. Gleichwohl sticht das
Bewertungsargument heraus und ebenfalls das geografische Exposure - ein Großteil
der Minen ist auf dem amerikanischen Kontinent. Aufgrund der Bewertung könnte
Kinross ebenfalls ein Übernahmeziel werden. Die Position wird ebenfalls eher
aufgebaut.
Fraglich ist wie ich
diese drei Käufe funden werde. Die beiden Qualitätsunternehmen Goldcorp und Silver
Wheaton kämen hierfür in Frage. Beide Präsentationen waren sehr gut, allerdings
handeln die Gesellschaften auf einer Prämie zum Sektor.
Goldminen konnten in der
Vergangenheit oft im dritten Quartal deutlich outperformen. Die Wahrscheinlichkeit,
dass dies in diesem Jahr wieder der Fall sein wird, ist nicht schlecht. Die Unternehmen
haben ihren Beitrag geleistet. Die Investitionen wurden zurückgefahren und die Kosten
wurden angegangen. Gleichzeitig profitieren die Gesellschaften in Q2 (Quartalsberichte
Ende Juli) vom niedrigeren Ölpreis und den schwächeren Währungen. Dementsprechend
werde ich die Investitionsquote in den nächsten Wochen wieder hochfahren.
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