Der heutige Monatsbericht beschreibt mein wikifolio nirvana absolute return. Im
Zertifikat wurden in den letzten vier Wochen 16 Transkationen durchgeführt. Neun
Käufen standen sieben Verkäufe gegenüber. Vor allem kleinere Positionen (Vodafone,
Bilfinger) wurden abgebaut und eine Sektorrotation in Richtung US-Eisenbahnen,
Northern Star und South 32 gedreht. Die Monatsperformance lag bei -2,5%. Die
Investitionsquote ist trotz Übergewicht an Käufen auf 82% (von 89%) gesunken.
Auf Twitter wurde von zerohedge folgender Zusammenhang
hergestellt: Was hat in den letzten Wochen alles enttäuscht? China PMI, German
PMI, US PMI (alles Frühindikatoren); Initial Claims (Arbeitslosigkeit), die
regionalen FED Berichte (Chicago, Philadephia, Kansas City) und Existing Home
Sales (Bau)…und dennoch sind die Märkte auf Rekordniveau! Wie kann das sein. Aus
meiner Sicht ist aktuell ein steigendes Zinsumfeld vordergründig die größte
Angst des Aktienmarktes. Die Zinsen in Europa werden dank der EZB niedrig
bleiben. die USA wird mit den schwachen volkswirtschaftlichen Daten und dem
aktuellen Währungskrieg ebenfalls die Zinsen eher später als früher senken.
Ebenfalls interessant ist der Stand des Citigroup
Economic Surprise Index, der die positive bzw. negative Überraschung zu den
Markterwartungen misst, dieser ist auf dem dritttiefsten Stand seit 2005.
Lediglich zur Zeit der Finanzkrise (08/09) und zur europäischen PIIGs-Krise
(2011) lag er tiefer.
Zwar hatte ich im letzten Monatsreport darauf
hingewiesen, dass der alte Spruch „sell in May and sail away“ auch dieses Jahr
wieder gelten kann. Allerdings ist meine Investitionsquote weiterhin recht
hoch. Ich versuche vor allem in Goldunternehmen zu investieren – allen voran
Northern Star. Das Unternehmen hat ein einstelliges KGV und eine Dividendenrendite
über 3%. Gleichzeitig sollte es von der Währungskombination profitieren. Daneben
ist ebenfalls eine Goldcorp Bestandteil meines Portfolios (Gewicht: 17%).
Vor dem Hintergrund der Situation um Griechenland ist
es erstaunlich, dass der Goldpreis nicht stärker anzieht. Die derzeitige
Berichterstattung geht bei Griechenland derzeit vor allem um die fälligen
Zinszahlungen – bswp. am 05.06 eine Zinszahlung i.H.v. 300 Mio. EUR an den IWF.
Und die Freigabe des existierenden Programms über 7,2 Mrd. EUR. Hierfür müssen
die Griechen endlich Reformen durchsetzten, dass ist weiterhin nicht der Fall.
Griechische Politiker fliegen lieber in der Weltgeschichte rum, nehmen
vertrauliche Gespräche auf und geben Kampfparolen vor den TV-Kameras, statt
endlich die Ärmel hoch zu krempeln und
Reformen im eigenen Land umzusetzen. Von den 10.000 bekannten
Steuerflüchtlingen – die man im Wahlkampf noch zur Kasse bitten wollte - wurden
bisher noch nicht mal 50 zur Rechenschaft gezogen. Es ist seit langem bekannt,
dass ich für ein „Ende mit Schrecken“ bin und Griechenland eher heute als
morgen aus dem Euro schmeißen würde (was rechtlich natürlich nicht geht, aber
könnte endlich den Geldhahn schließen!). Aber Europa wird wahrscheinlich noch
ein weiteres (drittes) Hilfspaket schnürren, ob dass dann endlich dem Gold was
bringen wird muss sich zeigen.
Gleichwohl bleibe ich positiv auf Gold, wie schon
letzte Woche in meinem wikifolio nirvana golden nuggets beschrieben: Vor zwei Wochen fand eine bedeutende Grundstoff Konferenz in Barcelona statt. Hier
sprach neben den Goldunternehmen ebenfalls ein Sprecher des World Gold Council
(WGC). Fazit seiner
Rede war: "Gold goes from West to East". Weiterhin ungebrochen ist die Nachfrage aus den beiden wichtigsten
Märkten China und Indien. Der WGC verwies ebenfalls darauf, dass neue Nachfrage
geschaffen worden ist: So sei man bei japanischen Pensionskassen erfolgreich
gewesen, dass Gold als Anlageklasse aufgenommen wird und auch in der arabischen
Welt wurden Finanzprodukte auf Gold etabliert. Wie schon oft von mir
beschrieben, sehe ich Chancen für einen steigenden Goldpreis. Neben
Griechenland und Russland, ist vor allem der Währungskrieg (Abwertung vieler
großer Währungen) zu nennen. Der Nachfrage von Schwellenländern und den
Zentralbanken steht lediglich ein kleiner aber mächtiger
"Interessenclub" um Goldman Sachs gegenüber.
Ebenfalls positiv
bleibe ich für die US-Eisenbahnen. Das Sentiment hat sich durch Kohle und Öl
leicht verschlechtert, gleichwohl sollte die Pricingpower weiterhin anhalten.
Mit fast 30% Gewicht stellen die US-Eisenbahnen eine signifikante Wette dar.
Gleichzeitig würde ich von einem schwächeren EUR profitieren, da die
Gesellschaften keinen Währungseffekt haben und das USD-Engagement in Euro an
Wert steigen würde.
Während die
Kupferpositionen um Antofagasta und Glencore in die Stärke reduziert wurden,
wurde die Position in South 32 aufgebaut. Der Spin-off von BHP wurde sukzessive
gekauft. South32 generiert mit Silber, Kupfer, Zink, Kohle und Aluminium eine
5%ige Dividendenrendite, bei geringer Verschuldung und niedrigen Capex.
Mittelfristig sollte South32 übernommen werden bspw. von X2 (CEO ist der
vormalige CEO von Xstrata) oder Glencore. Die Bedeutung im australischen Index
sollte ebenfalls steigen.
Die Aussichten für den Markt sind vor allem vor dem
Hintergrund des Grexit schwierig einzustufen. Daher wird Kasse schaffen und
Rückfahren des Investitionsgrades sicherlich ein Thema in den nächsten Wochen
bleiben. Umgekehrt bin ich mit dem US-Expsoure und dem Gold- und Kupferengagements
möglicherweise stärker abgesichert. Das generelle Ziel des Zertifikats 8-15%
p.a. zu erzielen wird hier noch einmal bekräftigt.
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