Sonntag, 19. Juli 2015

Monatsbericht zum 18.07.2015 – wikifolio nirvana absolute return

Der heutige Monatsbericht beschreibt mein wikifolio nirvana absolute return. Im Zertifikat wurden in den letzten vier Wochen 4 Transaktionen durchgeführt. Drei Käufen stand ein  Verkauf gegenüber.  Die Performance im Wochenvergleich war mit -2% den Unsicherheiten um Griechenland und der Schwäche an den Rohstoffmärkten geschuldet. Das Portfolio ist zu 100% investiert (Investitionsquote vorher 95%).

Die beiden wesentlichen Themen waren die Spekulationsverluste am chinesischen Aktienmarkt und die griechische Schuldentragödie. Aufgrund der Positionierung in US-Aktien, Gold- und Rohunternehmen ist vor allem das Chinaexposure entscheidend.

Der Versuch durch steigende Aktienkurse den Konsum anzukurbeln ist in den vergangenen Wochen gescheitert. Daher bleibt zu hoffen, dass staatliche Interventionen nun wieder intensiviert werden. Konjunkturprogramme wären vor allem für das Sentiment der Grundstoffunternehmen gut. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach ‚Kupfer, Eisenerz und Co. weiterhin recht gut, problematisch ist die Verflachung der Kostenkurven. Im Zertifikat wurden die beiden Kupferpositionen Antofagasta und Glencore in den Vormonaten reduziert. Bei BHP erwarten wir im Laufe der nächsten Woche ordentliche Produktionszahlen, idealerweise mit einer Kürzung der Eisenerzproduktion. Der Spin-off South32 wurde weiter aufgebaut. Gerade in den letzten Tagen hat sich der Aktienkurs stabilisiert und basierend auf den Fundamentals – geringe Investitionen, hohe Dividende – erscheint er sehr interessant.

Erstmals seit 2009 gab China seine offiziellen Goldbestände wieder bekannt. Diese sind seit 2009 um rund 50% gestiegen, was eher wenig erscheint. Gleichwohl kannte der Goldpreis wegen möglicher US-Zinserhöhungen (die ich frühstens Ende 2015 mir vorstellen kann) nur eine Richtung. Die beiden Goldminen im Portfolio werden auch zukünftig gehalten. Neu im Portfolio ist Potash, das kanadische Unternehmen, welches K+S übernehmen will (aus Compliance Gründen kann ich K+S nicht kaufen). Potash hat ordentlich underperfomt, das Management ist ausgewechselt, ein attraktive Dividende und sollte bei erfolgreicher Übernahme von K+S von der Marktordnung profitieren. Geht der Deal nicht durch, wird die Forderung nach Aktienrückkäufen seitens der Investoren lauter.

Die US-Eisenbahnen haben mit CSX die Berichtssaison gestartet. CSX konnte über Erwartungen berichten. Bemerkenswert war vor allem das gute operative Ratio 66,9% bzw. reziprok die hohe EBIT-Marge von über 33%, und dies in einem Umfeld fallender Volumina. Dies lässt auf Gutes für die nächste Woche hoffen, in der Norfolk Southern und vor allem Union Pacific berichten werden. Der bisherige Investmentcase „die Gesellschaften sollten von weiteren Preiserhöhungen profitieren, die Margen sollten sich auf hohem Niveau stabilisieren. Das heißt die Cash- Generierung sollten weiterhin intakt sein, so dass die Dividende mittelfristig gesteigert werden sollten und ebenfalls stehen Aktienrückkäufe weiter auf der Agenda“ ist intakt.

Generell kann man festhalten, dass die Berichtsaison besser gestartet ist als erwartet. Die niedrigen Erwartungen wurden von fast allen Unternehmen übertroffen und die Prognosen beibehalten. Das Investorensentiment ist durch die Verschuldungsthemen Griechenland und Puerto Rico sehr niedrig und entspricht eher der Stimmungslage, die Korrekturen bzw. Bärmärkte aufweisen. Daher sollten aus meiner Sicht die Märkte auch weiter steigen.

Eine recht interessante Story stellt die Deutsche Post dar. Das Unternehmen leidet aktuell unter folgenden Punkten: Freight Forwarding läuft nicht besonders gut, allerdings ist der Ergebnisbeitrag hier nicht besonders hoch und unter den Streiks mit Verdi, die abgeschlossen sind. Während der Streiktage wurde im Bundesgesetzblatt die Post-Entgeltregulierungsverordnung wie folgt geändert: „Bei der Ermittlung des angemessenen Gewinnzuschlags sind insbesondere die Gewinnmargen solcher Unternehmen als Vergleich heranzuziehen, die in anderen europäischen Ländern auf den mit dem lizenzierten Bereich vergleichbaren Märkten tätig sind.“ Unterstellt man hieraus eine mögliche Marge von 10-12% (durchschnitt Europa) resultieren hieraus Mehreinnahmen von 200-400 Mio. Euro. Umgerechnet auf die Aktie sollte dies den DCF-Kurs um 2-4 Euro erhöhen. Verwunderlich ist, dass diese Änderung vom Markt noch nicht diskutiert wurde.

Die Aussichten für den Markt sind veher positiv einzustufen. Daher bin ich zuversichtlich die alten Höchststände wieder zu erreichen. Das generelle Ziel des Zertifikats 8-15% p.a. zu erzielen wird hier noch einmal bekräftigt.


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