Sonntag, 2. August 2015

Monatsbericht zum 02.08.2015 - wikifolio nirvana global resources

Mein Portfolio wikifolio nirvana global resources verlor in den letzten vier Wochen rund 11% an Wert. Dies ist vor allem auf die schwache Sektorperformance zurückzuführen. So sehen alle Charts nahezu ähnlich aus, alle haben kontinuierlich verloren und sind auf Niveaus, wo man von überverkauft sprechen kann. Im Zeitraum wurde eine Transaktion – ein Kauf in South32 – durchgeführt. Der Investitionsgrad liegt bei 95%.

Der Monat war wieder einmal schlecht für den Grundstoffsektor. Für die Medien ist meist der Punkt Verlangsamung des chinesischen Wachstums Grund für den massiven Preisdruck bei den Rohstoffen. Gleichwohl ist die Nachfrage nicht unbedingt so schlecht, die absoluten Zahlen die China an Rohstoffen konsumiert sind sehr groß und die eigene Produktion in China hat oft das Problem, dass die Wertigkeit sehr niedrig. Problematischer ist aus meiner Sicht der starke USD und damit einhergehend die Verflachung der Kostenkurve. Durch die Verflachung der Kostenkurve sinkt der Gleichgewichtspreis, was zu weniger Gewinn bei den Minenwerten führt. Hinzu kommt, dass massive neue Kapazitäten an den Markt in den letzten Quartalen bzw. zukünftigen gekommen sind resp. kommen werden.

Dem schwächeren Preisniveau liegt eigentlich eine vernünftige Unternehmenskommunikation zugrunde. Die Unternehmen reduzieren ihre Kosten (auch wenn das eher währungsbedingt ist) und reduzieren die Investitionsbudgets, was insgesamt dazu führt, dass der free cash flow sich „verbessert“. Die Kapitalallokation an die Aktionäre steht zunehmend im Vordergrund. Aber all das reicht nicht, wenn das Sentiment für die Rohstoffpreise so schlecht ist wie aktuell.

Die Berichtsaison (zu meist nur Produktionszahlen) der großen diversifizierten Minenunternehmen war okay. Zunehmend „enttäuschen“ die Volumen, so geschehen bei Eisenerz (BHP, Vale) oder Kupfer (BHP, Codelco, Antofagasta). Gleichwohl bedeuten weniger Volumen in einem Markt der von schwachen Rohstoffpreisen geprägt ist, führt zu Kapazitätsanpassung, die von Investoren erwünscht sind. Augenfällig ist dies im Bereich Kupfer. Hier finden Streiks statt (vor allem Chile), die Unternehmen – allen voran Freeport – passen ihre Wachstumsziele an und in Sambia bereitet die Stromproduktion aufgrund der Trockenheit First Quantum große Probleme. So sollte der bisherige Überschuss am Kupfermarkt schnell in ein Defizit drehen, wo durch der Kupferpreis dann wieder steigen kann.

Der positiven Aussicht für Kupfer zum Trotz hat Barrick 50% seiner chilenischen Kupfermine Zaldivar an Antofagasta verkauft. Die knapp 1 Mrd. USD Einnahmen erscheinen sehr hoch und werden für die Schuldenrückführung verwandt. Vor dem Hintergrund des schwachen Goldmarktes ist ein Derisking für Barrick auch zunehmend nötig.  

Zwar gab es beim physischen Goldhandel aus China und den USA Signale, dass das gelbe Edelmetall nicht gänzlich aus der Mode geraten ist. An der Shanghai Gold Exchange wurde zum Beispiel in der letzten Woche bei den besonders liquide gehandelten Ein-Kilogramm-Barren gesehen. Und selbst die US-Amerikaner haben wieder Lust auf Gold, zumindest in Form von American-Eagle-Goldmünzen. Bislang wurden im Juli 317.500 dieser Goldmünzen mit einem Gesamtgewicht von 170.000 Feinunzen verkauft. Noch höhere Umsätze wurden lediglich im April 2013 erzielt, als der Goldpreis aufgrund einer ominösen Mega-Order am Futures-Markt innerhalb von zwei Tagen um mehr als 220 Dollar eingebrochen war. Gleichwohl wird der Goldpreis eher über den ETF/Papiermarkt derzeit bestimmt. Dabei ist die Argumentation recht einfach: „steigende Zinsen sind schlecht für den Goldpreis, fallende bzw. Zinsen die auf dem aktuellen Niveau handeln, haben keinen Effekt“. Das macht natürlich keinen Sinn und steht eher im Einklang mit der These, dass der Markt von den Amerikanern manipuliert wird!

Der nach Marktkapitalisierung größte Goldwert kam mit Zahlen in der letzten Woche. Demnach konnte man vor allem aufgrund besserer Kosten die Erwartung übertreffen, gleichwohl ist die free cash flow Generierung sehr mager, so dass das Unternehmen seine attraktive Dividende kürzen musste. Der Ausblick dagegen wurde bestätigt mit einem Volumenwachstum von 3,3 bis 3,6 Mio. Unzen  bei (besseren) Kosten von 850-900 USD je Unze.   

Im Zeitraum ebenfalls erwähnenswert, war die Annährung des Irans an die Weltgemeinschaft. Für die Rohstoffseite bedeutet ein von Sanktionen befreiter Iran mehr Kupfer- und Eisenerzangebot, aber vor allem auch mehr Rohöl. Das schwarze Gold war in den vergangenen Wochen wiederholt von schwächeren Notierungen geprägt. Hier ist ebenfalls die Angst vor Überkapazitäten sehr groß. Vor allem aufgrund der Produktion in den USA und der möglichen Produktion aus dem Iran. Fraglich ist lediglich ob der Iran die Produktion erhöht oder ob dies zu Lasten von Saudi Arabien gehen wird (schwer vorstellbar bei der Feindseligkeit der beiden Länder). Gleichwohl positive Nachrichten bewegen den Ölmarkt sehr schnell nach oben. So geschehen in der letzten Woche (Auszug aus finanzen.net): „Aufgrund überraschend schwacher Lagerdaten aus den USA haben die Ölpreise haben am Donnerstag den Abwärtstrend der vergangenen Wochen vorerst gestoppt und zugelegt. Am Mittwochnachmittag hatte das US-Energieministerium für die vergangene Woche überraschend einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 4,2 Millionen Barrel auf 459,7 Millionen Barrel gemeldet. Volkswirte waren von einem Anstieg ausgegangen. Verantwortlich für die sinkenden Lagerbestände war unter anderem ein Rückgang der Rohölproduktion um 145 000 Barrel. Analysten der Commerzbank rechnen damit, dass die Produktion dauerhaft schwach bleiben könnte. "Dies war der stärkste Produktionsrückgang der letzten Jahre, wenn man von kurzzeitigen wetterbedingten Produktionsunterbrechungen absieht", so die Experten. "Da der Rückgang der Produktion nicht auf derartige Sonderfaktoren zurückzuführen war, könnte er sich als nachhaltig erweisen." Ein weiterer Rückgang der US-Ölproduktion in den kommenden Monaten sei wahrscheinlich.

Im Portfolio habe ich lediglich Freeport und BHP mit Ölexposure. Eine weitere Aufstockung ist aktuell nicht geplant. Unter den Energieträgern hat im Portfolio noch der Uranproduzent Cameco eine größere Gewichtung. Cameco hat mit Vorlage der Zahlen eher enttäuscht. Dies lag einerseits am schwachen Uranumfeld, andererseits an einer Strafzahlung. Das Unternehmen ist Markt- und Kostenführer und konnte die Produktion um 35% steigern. Maßgeblich für den Uranmarkt bleibt die weitere Entwicklung in Japan. Wann werden die dortigen AKWs wieder angeschaltet? 

Die größte Position bleibt Bougainville. Hier gibt es nichts Neues, allerdings ist das Orderbuch sehr leer, so dass eine Nachricht sehr schnell zu einer deutlichen Kursreaktion führen sollte. Nachdem Rio Tinto vor etwa einem Jahr ein strategisches Review für Bougainville angekündigt hat, sollte hier demnächst eine Nachricht kommen. Idealerweise wäre der Verkauf an einen neuen Investor im Bereich von 300-500 Mio. USD was einer Vervier- bis Versiebenfachung des Kurses entsprechen sollte. Allerdings wären derzeit lediglich chinesische Unternehmen potenzielle Käufer und hier ist die Visibilität sher gering. 

Die Positionierung vor allem in Gold, Kupfer und Uran bleibt weiterhin erhalten. Die Aussichten für das Zertifikat werden neutral eingeschätzt. Die Struktur sollte sich konzentrierter darstellen. 



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