Sonntag, 9. August 2015

Monatsbericht zum 09.08.2015 - wikifolio nirvana golden nuggets

Mein Portfolio wikifolio nirvana golden nuggets verlor in den letzten vier Wochen rund 23% an Wert und handelt unerfreulicherweise auf einem neuen Tief. Dies ist vor allem auf die neuerliche Schwäche des Goldpreises einhergehend mit Schwäche der Goldminen zu erklären. Wie das Kaninchen vor der Schlange habe ich im Zeitraum keinen Trade gemacht. Da ich weiterhin auf dem falschen Fuß bei Gold erwischt worden bin. Der Investitionsgrad liegt bei 89%.

Der Goldpreis kommt weiterhin nicht vom Fleck und notiert weiter unterhalb von 1.100 USD pro Unze. Die Resignation ist groß bei Investoren und Analysten. Wie in einem Endzeitfilm wird mantramässig die Frage gestellt, ob das gelbe Metall noch als Anlageklasse dienen kann. Trotz eigentlich positiver Saisonalität wird kurz- und mittelfristig vom Markt ein noch weiter fallender Goldpreis erwartet. Dies ist vor allem die Denke der westlichen Welt – allen voran der US-Banken. Dem steht allerdings die zuletzt wieder steigende physische Nachfrage im Fernen Osten - speziell in Indien und China - gegenüber, die eine andere Sprache spricht und vom Ausmaß auch viel Größer ist.

Analysten und Marktbeobachter hatten erwartet, dass die neuesten Daten vom US-Arbeitsmarkt, die am Freitag veröffentlicht wurden Bewegung in den Goldpreis bringen würden, doch nach einem kurzen Ausschlag nach unten fing sich der Goldpreis wieder und schloss kaum verändert bei 1.192 USD pro Unze. Vor allem die zukünftige Höhe der US-Zinsen bestimmt den Goldpreis (allerdings nur in eine Richtung). So hat Yellen Zinserhöhungen in den Raum gestellt und der Goldpreis fiel. Dass seit Ankündigung eines Zinsschrittes der Marktzins in den USA gefallen ist, scheint hier die Marktkommentatoren nicht zu interessieren.

Auch das die Rahmenbedingungen für einen Zinsschritt im September nicht gegeben sind scheint die Berichterstattung nicht zu interessieren. So wurde Anfang des Jahres mit dem Hinweis auf den Ölpreis der deflationären Tendenz und dem schwachen US-GDP ein Zinsschritt verneint. Alle Punkte sind heute weiterhin gültig – wenn nicht sogar ausgeprägter. Hinzu kommen noch Wachstumsängste in China und eine weniger stabile Lage in Griechenland, der Ukraine und um ISIS/Kurden/Türkei. Für mich erscheint ein erster Zinsschritt fraglich im Jahr 2015. Gleichwohl bringt es dem Gold derzeit nichts.

Wenn man sich die Nachrichten auf der Unternehmensseite anschaut, ist vielleicht noch einmal der Hinweis wichtig wo Gold in verschiedenen Währungen steht. In USD ist Gold rund 40% gefallen, in AUD nur 20% und in Rand sogar lediglich 12%.

Vor dem Hintergrund sind die Gewerkschaftsforderungen der südafrikanischen Goldminenarbeiter – auch wenn sie schädlich sind – zu sehen. Sowohl DRD als Anglogold sind hiervon betroffen. Aber warum nicht mal einen Streik im gegenwärtigen Umfeld riskieren?

Barrick Gold hatte wohl die meisten Nachrichten im Monatsverlauf. Neben Portfoliobereinigung wurden die Q2-Zahlen veröffentlicht.  Zwar senkte der Konzern seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr, geht aber auch von sinkenden Kosten aus. Die Quartalsdividende sinkt von 5 auf 2 Cent je Aktie, womit Barrick hofft, rund 140 Mio. Dollar pro Jahr einsparen zu können. Schon 2013 hatte das Unternehmen die Dividende erheblich gekürzt. Angesichts des anhaltend niedrigen Goldpreises will Barrick bis Ende 2016 zudem die Ausgaben um 2 Mrd. Dollar senken. Gleichzeitig soll der immer noch hohe Schuldenberg weiter abgetragen werden. Den Nettoverlust des zweiten Quartals gab Barrick mit 9 Mio. Dollar oder 1 Cent pro Aktie an nach 269 Mio. Dollar oder 23 Cent je Aktie im vorangegangenen Quartal. Dafür verantwortlich waren unter anderem Abschreibungen in Höhe von 22 Mio. Dollar in Bezug auf die Pueblo Viejo-Mine, 30 Mio. Dollar an nicht realisierten Währungsverlusten und 17 Mio. Dollar an Kosten für die Schließung des Firmensitzes in Perth.
Der Ausstoß des zweiten Quartals lag Barrick zufolge bei 1,45 Mio. Unzen Gold zu AISC von 895 Dollar pro Unze. Für das Gesamtjahr geht der Konzern nun von einer Produktion von 6,1 bis 6,4 Mio. Unzen Gold aus, während zuvor noch 6,2 bis 6,6 Mio. Unzen erwartet wurden. Barrick erklärte zudem, man werde weitere Assets verkaufen, um das geplante Ziel einer Nettoreduzierung der Verbindlichkeiten zu erreichen. Darüber hinaus gab man eine Streaming-Vereinbarung mit Royal Gold (WKN 885652) bekannt. Barrick hatte Anfang des Jahres verkündet, 2015 seine Schulden um 3 Mrd. Dollar senken zu wollen. Durch die verschiedenen seitdem ergriffenen Maßnahmen sei man bislang auf 2,7 Mrd. Dollar oder 90% dieses Ziels gekommen, hieß es aus dem Unternehmen. Zu diesen Maßnahmen gehören bislang der Verkauf der australischen Cowal-Mine für 550 Mio. Dollar, der Verkauf von 50% an Barrick (Niugini) Ltd. für 298 Mio. Dollar sowie der Verkauf von 50% an der Kupfermine Zaldivar an Antofagasta (WKN 867578) für 1,005 Mrd. Dollar. Der gestern gemeldete Streaming-Deal mit Royal Gold hat zudem einen Wert von 610 Mio. Dollar. Weitere Verkäufe stehen Barrick zufolge an, da man in den vergangenen Monaten Interessensbekundungen an Assets in Nevada und Montana erhalten habe.

Das man auch gute Nachrichten mit Produktionszahlen vermelden kann, hat Newcrest gezeigt. Das australische Unternehmen konnte die Produktion mit 670 koz veröffentlichen, was rund 12% über Erwartung lag.  Ebenfalls vielen Nachrichten brachte Freeport, wobei hier die Kürzung der Investitionen bei Öl und Kupfer im Vordergrund standen.


Generell muss man sagen die Unternehmen liefern die Nachrichten, die der Markt hören will (abgesehen von Dividendenkürzungen), gleichwohl ist der Goldpreis das Problem. Mir fehlt derzeit der Mut wieder mein Zertifikat anzupreisen. Und trotzdem kann ich aufgrund der Aussichten und der Charttechnik keine größeren Veränderungen im wikifolio vornehmen. 

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