Sonntag, 18. Oktober 2015

Monatsbericht zum 18.10.2015 - wikifolio nirvana golden nuggets

Mein Zertifikat wikifolio nirvana golden nuggets hat im vergangenen Monat eine sehr gute Entwicklung von rund 20% plus aufgewiesen. Gleichwohl ist es noch ein langer Weg bis die High Watermark wieder erreicht ist. Es wurde 24 Transaktionen durchgeführt, wovon lediglich zwei Käufe waren, der Rest stand auf der Verkaufsseite. In die Goldmarktstärke wurde der Investitionsgrad dementsprechend vor allem am gestrigen Tag massiv heruntergefahren. Dieser liegt nun bei 48%. Allerdings ist dies vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, dass mit der anstehenden Korrektur die Positionen wieder in Gänze aufgebaut werden. Sowohl der Goldchart als auch die der Goldminenaktien sind überkauft. 

Der Goldpreis liegt aktuell auf der wichtigen 200 Tage Linie auf. Sehr oft wird ein Überschreiten als Kaufsignal gewertet bzw. als Beginn eines neuen Trends. Ich gehe davon aus dass diese Linie in den nächsten Tagen genommen wird und Gold wie schon in den Vorjahren die nächste Monate stärker sein wird. Betrachtet man die einzelnen Werte und schaut ob diese unter oder über der 200 Tage-Linie handeln, fällt auf, dass die nicht nordamerikanischen Unternehmen, wie DRD Gold, Anglogold, Newcrest die 200 Tage Linie überschritten haben. Dies gilt ebenfalls für die kanadische Agnico Eagle. Dem stehen die Unternehmen mit Nachholpotenzial gegenüber wie Silver Wheaton, Newmont, Goldcorp, Barrick und Gold Fields. Wie hier die zukünftige Strategie sein wird, wird im Rahmen der möglichen Korrektur neu bewertet.

Zu Charttechnik schreibt die britische Großbank HSBC folgendes: „Nach einer langen Phase mit tendenziell rückläufigen Notierungen hat sich der Goldpreis-Future seit dem Mehrjahrestief vom Juli (1.077 USD) allmählich wieder nach vorne gekämpft. Anfang Oktober konnte dabei der Baissetrend vom Jahresanfang (akt. bei 1.136 USD) überwunden werden. In dieser Woche gelang dann nicht nur der Sprung über die 200-Tages-Glättunglinie (akt. bei 1.176 USD), sondern auch ein erster Angriff auf die Kombination aus den Tiefpunkten des Jahres 2013 (1.181/85 USD) und dem seit Oktober 2012 bestehenden Abwärtstrend (akt. bei 1.180 USD). Gelingt es, diese Hürden aus dem Weg zu räumen, bildet das Verlaufshoch vom Mai (1.232 USD) eine erste Anlaufmarke. Nach einer erfolgreichen Weichenstellung dürfte dies aber nur eine Zwischenstation in Richtung des bisherigen Jahreshochs vom Januar (1.306 USD) sein. Die technischen Indikatoren zeigen sich freundlich, der Stochastik nähert sich indes dem überkauften Bereich an. Scheitert der Ausbruch, bietet die Kombination aus der angeführten Glättungslinie und dem Hoch vom 21. August (1.168 USD) einen ersten Haltebereich. Wahrscheinlicher ist dann aber ein Wiedersehen mit den Tiefs vom März 2015 und November 2014 bei 1.143/38 USD.“

Schaut man sich fundamentalen Trends an sind neben der Nachfrage aus den Schwellenländern vor allem zwei Faktoren zu nennen: Währungen und Zinsen. Gold handelt in vielen Währungen bereits wieder auf Rekordniveau. in diesem Zusammenhang sind folgende Währungen zu nennen: die türkische Lira, der brasilianische Real und der südafrikanische Rand. Aber auch in den Industriewährungen wie AUD und CAD sind die Rekordniveaus nicht weit vom aktuellen Niveau entfernt. Dies geht einher mit dem globalen Abwertungsdruck vieler Währungen. Einerseits wollen einige Regierungen eine schwächere Währung, andererseits gibt es einige Schwellenländer, deren wirtschaftliche Probleme so groß sind, dass es zu einem Kapitalabfluss kommt.
Dies wiederum hatte die FED dazu bewogen die Zinsen weder im September noch im Oktober zu senken. Meine Arbeitshypothese ist ferner, dass in diesem Jahr keine US-Zinserhöhung kommt, so dass dies eigentlich gut sein sollte für den Goldpreis.

Goldinvest.de schreibt vor allem über die letzten Börsenwoche wie folgt: „Nachdem der Goldpreis diese Woche einen deutlichen Aufschwung erlebt hat, ziehen auch die Aktien der Produzenten an. Einige von ihnen können auf Monatssicht bereits ein Kursplus von 20 bis 30% vorweisen.

Der nach Ausstoß größte Goldkonzern der Welt Barrick Gold (WKN 870450) beispielsweise schoss gestern um 9,5% nach oben, wobei 31 Mio. Aktien den Besitzer wechselten – 10 Mio. mehr als im Durchschnitt. Barrick war damit das meistgehandelte Papier an der NYSE, zog mehr Kaufinteresse auf sich als z.B. Twitter . Die Barrick-Aktie war am 23. September auf den tiefsten Stand seit 1989 gefallen, doch hat sie sich von diesem Tief bereits wieder um 38% entfernt. Damit weist der Konzern an der Börse in New York nun wieder eine Marktkapitalisierung von 8,7 Mrd. USD auf. Der kanadische Konzern arbeitet aggressiv daran seine Kosten zu senken und den immensen Schuldenberg abzutragen. Die Produktion soll dieses Jahr auf 6,1 bis 6,4 Mio. Unzen Gold zurückgehen, unter anderem da Barrick bereits mehrere Minen abgestoßen hat.

Das wertvollste Goldunternehmen der Welt Goldcorp kletterte um knapp 10% nach oben, sodass die Marktkapitalisierung des Konzerns nun bei 11,7 Mrd. USD liegt. Mehr als 11 Mio. Aktien wurden gestern gehandelt. Goldcorp hat sich bereits um 25% vom Tief des laufenden Jahres entfernt. Ohnehin fällt der Kursrückgang im bisherigen Jahresverlauf in New York mit 16% im Vergleich relativ gering aus. Auf Grund des schwachen kanadischen Dollars liegt das Minus in Toronto sogar nur um einstelligen Prozentbereit. Nach einem hervorragenden zweiten Quartal sagt Goldcorp für 2015 einen Produktionsanstieg von 20% voraus - ans obere Ende der Prognosespanne von 3,3 bis 3,6 Mio. Unzen Gold.

Der nach Produktion zweitgrößte Goldkonzern der Welt Newmont Mining konnte am gestrigen Mittwoch um 6% zulegen. Das in den USA ansässige Unternehmen, die einzige Goldgesellschaft, die Teil des S&P500 ist, erlebt bislang ein gutes Jahr 2015, gehört zu den wenigen Firmen, die im Jahresverlauf einen Kursanstieg vorweisen können. Während die Konkurrenz Minen abstößt, hat Newmont mit dem Kauf der Goldmine Cripple Creek & Victor für 820 Mio. Dollar in bar sein Portfolio ausgebaut.

Auch die Aktien der kanadischen Agnico Eagle Mines verbuchten gestern deutliche Gewinne, konnten um fast 7% nach oben klettern. Damit liegt die Marktkapitalisierung des Konzerns bei 8,5 Mrd. CAD in Toronto und 6,1 Mrd. USD in New York. Die Agnico-Aktie ist eine große Ausnahme unter den Goldaktien: Sie hat 2015 in New York bislang fast 21% Gewinn verbucht und in Toronto sogar 35%. Das Unternehmen nutzt dabei aus, dass seine Minen in Kanada, Finnland und Mexiko liegen, was angesichts der dort gegenüber dem US-Dollar schwachen Währungen von großem Vorteil ist. Agnico fährt derzeit die Produktion auf der Meadowbank-Mine sowie der Canadian Malartic-Mine (50% Agnico) hoch, sodass man davon ausgeht, 2015 einen Ausstoß von 1,6 Mio. Unzen Gold erreichen zu können.

Auch die australische Newcrest Mining gehörte mit einem Kursplus von 7,3% zu den Gewinnern. Der Börsenwert des Unternehmens liegt nun bei 8 Mrd. Dollar. Im Fiskaljahr bis Ende Juni erzielte Newcrest einen Goldausstoß von 2,4 Mio. Unzen. Damit lag das Unternehmen an sechster Stelle weltweit.“

Zunehmend sind wir auch am Thema Platin bzw. Palladium dran, was wir als interessante Beimischung zu Gold und Silber sehen würden, bisher aber noch keinen einstieg realisieren konnten. Ein interessantes Unternehmen in diesem Zusammenhang wäre Sibanye, der größte Goldförderer in Südarfika (ca. 1,1 Moz). Das Unternehmen hat in den letzten Monaten sein Platinexposure von 0 auf einige hunderttausende Platin Unzen ausgeweitet. Erst mit der Übernahme einiger Platinminen in Rustenberg (von Angloplats) und dann mit der Übernahme von Aquarius (#4). Sibanye war bis dato nicht bei wikifolio kaufbar, dies hat sich geändert. Ich halte Sibanye für eins der besten Unternehmen in Südafrika, bei entsprechender Kursschwäche wäre dieser Wert eine signifikante Position im Zertifikat.

Insgesamt bleibt die Einschätzung für den Goldmarkt weiterhin positiv.


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