Sonntag, 6. Dezember 2015

Monatsbericht zum 6.12.2015 – wikifolio nirvana absolute return

Im heutigen Monatsbericht wird die Entwicklung meines wikifolio nirvana absolute return beschrieben. Gleichzeitig werde ich einen kleinen Ausblick für 2016 geben. Mit rund -5% Plus war der Monat nicht erfolgreich. Insgesamt wurden 14 Transaktionen getätigt. Sechs Käufen standen acht Verkäufe gegenüber. Damit ist der Investitionsgrad auf 98% gesunken. Die größten Positionen im Zertifikat sind die US-Eisenbahnen mit 39%, Grundstoffunternehmen mit 24% und Goldunternehmen mit 12%. Dominante Währung bleibt weiterhin der USD - was im Monat problematisch war.

Der Monat wurde vor allem von den beiden Entscheidungen der Zentralbanken geprägt. Während die FED wahrscheinlich nächste Woche die Zinsen um symbolische 10 Basispunkte anheben wird.  Hat die EZB um Mario Draghi das Gegenteil gemacht. Nämlich das Anleiherückkaufprogramm um 6 Monate (bis März 2017) ausgeweitet.

Da die Erwartungen im Vorfeld der EZB-Entscheidung sehr hoch waren, reagierten die Märkte mit „sell the good news“ und verloren deutlich. Auch wenig verständlich war die Bewegung des Euro, der trotz lascher Geldpolitik zur Stärke tendierte.

Von beiden Effekten war das Portfolio negativ betroffen. Ich bin relativ hoch investiert und der Anteil an US-Werten ist ebenfalls hoch. Beide Punkte halfen wenig im aktuellen Monat.

Nichts desto trotz ist klar, eine Alternative zu Aktien wird es in 2016 in Europa nur bedingt geben. Entweder man investiert in Sachanlagen und Immobilien  oder in Aktien, denn die Zinsen werden in 2016 auf diesem Niveau bleiben.

Wenn ich mir an dieser Stelle zwei Fragen für 2016 stelle, die ebenfalls die Strategie des Portfolios beeinflussen, sind es folgende:

    (1)    Warum sind die Wachstumsraten trotz expansiver Geldpolitik weltweit so gering?
    (2)    Wie löst sich die Konvergenz zwischen der Performance der Konsumwerte und der Industriewerte auf?    

Zu (1) die Wachstumsraten: 2015 war geprägt von rückläufigen Wachstumsraten trotz schwächerer Währungen und lascher Geldpolitik. Zwar verbessert sich das Umfeld in einigen Industrieländern und bspw. die Wachstumsraten in Europa, allerdings nur marginal, während die USA trotz hoher Beschäftigung vor allem wegen den Industriewerten, drei Quartale rückläufige Umsätze ausweisen. Impulse von den Schwellenländern sind gering über das Thema BRIC wird nicht mehr geschrieben und wenn Nichts positives. Mit einem stärkeren US-Dollar und höheren Zinsen in den USA wird dies die Schwellenländer weiter belasten.

Wie ist zu reagieren: Ich sehe das 0% Wachstum weiterhin als Problem an und versuche vor allem Werte zu kaufen, die rückläufige Volumina durch Preise ausgleichen können. Dies sind in erster Linie die US-Eisenbahnen. Dies können aber auch Werte sein, wie die Rohstoffe und Ölunternehmen, die ihre Kapazität und Kosten reduzieren und so temporär von Erholungsphasen profitieren können. Der große Treiber für die Rohstoffe kann der neue 5-Jahres-Plan der Chinesen im März 2016 sein, der ebenfalls Auswirkungen auf das weltweite Wachstum haben sollte.

Neben US-Eisenbahnen und ausgewählte Rohstoffwerte werden Unternehmen gesucht die entweder stärker wachsen – bspw. Tinder & Co., also Aktien aus dem Nasdaq und oder Telekomunternehmen screenen zum Teil positiv. In diesem Zusammenhang sind eine Verizon und eine Telenor (hoher EM-Anteil) zu nennen.

Bei all diesen Überlegungen bleibt aber die Bedeutung einer attraktiven Dividende Kern der Überlegung.

Zum 2. Punkt Konvergenz der Konsum- und Industriewerten. In einem Blogbeitrag hatte ich bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass Konsumwerte besser laufen als die Industriewerte. Dies liegt einerseits an der höheren Kaufkraft der Konsumenten durch Lohnerhöhungen und dem niedrigen Ölpreis. Andererseits leidet die Industrie daran, dass keine Investitionen in Produktionsausweitung gesteckt werden müssen, da die bestehenden Fabriken aufgrund der geringeren Wachstumsraten zu wenig ausgelastet sind. Dieser Zustand der niedrigen bzw. normalen Auslastungsraten hält weiterhin an, lediglich der Telekomsektor zeichnet sich durch mehr Investitionen aus.

Gleichwohl ist dies ebenfalls in der Bewertung bereits reflektiert. Ein Großteil der Konsumwerte handelt aktuell auf Multiples die deutlich über dem historischen Schnitt liegen und dies wird nicht ewig so sein.

Was mir an dieser Stelle nicht klar ist sind folgende Aussagen: Hamburger Hafen warnt vor schwächeren Exporten aus China – so auch die Westhäfen in den USA. Aber heißt ein schwächer Export nicht auch schwächere Importe und damit einhergehend ein schwächerer Konsument? Die Einzelhändler kommen ebenfalls nicht aus dem Quark: Walmart ist die schlechteste Aktie im Dow Jones (12 Monatssicht). Luftfracht und die Expressunternehmen haben ihre Wachstumsraten ebenfalls gesenkt, so hat Maersk eine Gewinnwarnung im Oktober aus dem Bereich Containerschifffahrt (Preise und Volumen) gegeben.

Für mich heißt das sehr selektiv bei den Konsumnamen zu sein und eher Sonderstories (E-Commerce) zu kaufen. 

Natürlich bin ich mit der aktuellen Performance nicht zufrieden, daher auch an dieser Stelle, was kann man 2016 bessern machen. Aus meiner Sicht ist die wichtigste Stellschraube den Investitionsgrad stärker arbeiten zu lassen. Ich werde in 2016 auch deutlich unter 50% gehen und nicht zu gierig sein. Ärgerlich war im laufenden Jahr, dass das Zertifikat im Hoch bei fast 135 stand, dies wurde vor allem in der zweiten Hälfte verspielt. Ziel muss sein in den Bereich von 140-150 bis Ende 2016 zu kommen.

Dafür werden die Wetten konzentrierten und der Investitionsgrad stärker gesteuert.  Folgende Werte sollten Bestandteil der strategischen Ausrichtung sein.

US-Eisenbahnen, diese profitieren von einem positiven Pricing und von Aktienrückkäufen. Gleichzeitig könnte es zu einer Konsolidierungswelle kommen. Als Risiko sind nachlassende Volumina zu nennen.

Goldunternehmen  sollen vor allem als Hedge dienen. Falls die Märkte korrigieren, sollte die letzte Assetklasse „Gold“ dann doch mal steigen. Die bisherige Performance war katastrophal, allerdings scheint der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau seinen Boden auszubilden.

Rohstoffwerte, auch deren Performance war sehr schwach in 2015. Die Unternehmen machen einige Sachen richtig, gleichwohl ist das Umfeld weiterhin sehr schwierig. Im Wochenverlauf wird Glencore gekauft. Das Unternehmen ist aktuell in Schwierigkeiten, gleichwohl erwarten vom Investorentag am 10.12 positive Aussagen (bspw. Verkauf eines Streams oder Verkauf Agro-Geschäft). Per se werden die Kupferaussichten von mir positiver eingeschätzt.

Aktuell sind zu viele Positionen im Portfolio enthalten, diese sollen in einen Stärke wieder reduziert werden. um schneller auf den Investitionsgrad zu reagieren, sollen ferner die Wetten konzentrierten gestaltet werden.

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