In einem Umfeld von geopolitischen Risiken und expansiver
Geldpolitik können die beiden Krisenwerte Gold und Öl nicht steigen. Im Falle
von Gold ist dies verwunderlich, da einerseits momentan die saisonal starke
Zeit sein sollte (Stichwort: Hochzeitssaison Indien) und der Preis des
Edelmetalls derzeit eher den Produktionskosten einiger Unternehmen entspricht.
Dementsprechend sollte der Goldpreis aus Sicht der Grenzkosten nicht weiter signifikant
fallen.
Neben der Zinsentscheidung der EZB und einiger Daten aus den
USA, waren für die Rohstoffmärkte zwei Nachrichten von besonderer Bedeutung.
Die Philippinnen denken, ähnlich wie Indonesien, über ein Exportverbot für Erze
nach. Mit diesem Schritt will man vor allem die nachgelagerten Arbeitsschritte
(bspw. Verhüttung) im eigenen Land ausbauen. Neben Indonesien gehören die
Philippinen zu den wichtigsten „chinesischen“ Abbaugebieten. Der Nickelpreis
sollte auf diese Nachricht hin weiter steigen. Im Zertifikat haben derzeit Panoramic
Resources und Anglo American das höchste Nickelexposure.
Eine kleinere aber nicht weniger bedeutende Nachricht kommt
aus dem Uranbereich. Hier musste im Wochenverlauf eine US-staatliche
Gesellschaft Konkurs anmelden, da die Rückführung von raketen- tauglichen,
radioaktiven Elementen zu Uran für AKWs nicht mehr wirtschaftlich gemacht
werden kann. Diese Nachricht passt zur Verschiebung von Uranprojekten (Cigar
Lake), bzw. dazu, dass Projekte überhaupt nicht mehr getätigt werden (Olympic
Dam). Auch der Streik in der McArthur -Mine sowie die letztjährige Panne in
einer australischen Mine (von Rio Tinto) reduzieren kontinuierlich das Angebot.
Cameco ist mittelfristig mein Top Call.
Im Wochenverlauf kamen Aussagen sowohl von CEO Cutifani
(Anglo American), als auch wieder Brokerreports zu M&A im Zusammenhang mit
Glencore. Für 2015 gehe ich davon aus, dass zunehmend M&A im Sektor zu
beobachten ist. Strategisch würde Anglo zu Glencore passen (ex Diamanten,
Platin), allerdings werden die regulatorischen Auflagen sehr groß. Daher würden
möglicherweise Rio oder die NewCo von
BHP besser zu Glencore passen.
Eisenerz handelte im Wochenverlauf unter 85 USD/t. Die
aktuelle Stahlnachfrage ist sowohl in China als auch global nicht eingebrochen.
Auch die Auslastung ist über die letzten Monate gestiegen. Daher passt der
Eisenerzpreis nicht zu den aktuellen Rahmenbedingungen. Ich sehe den Eisenerzpreis
bis Jahresende eher bei 115 USD/t. Der Rohstoff Eisenerz wird aktuell mit Vale
und BHP abgebildet.
Ich gehe davon aus, dass der September weiterhin
schwierig bleibt. Ich werde aber in ausgewählten Unternehmen – bspw. Vale – die
Position weiter ausbauen. Das Ziel Indexstand 135 EUR bleibt bestehen. Informationen
über Transaktionen werden mittlerweile täglich per Twitter unter dem Account wikifolio nirvana verschickt, gerne
kann man mir folgen.
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