Während das Jahr 2014 gut begonnen hat und das Zertifikat
bis August eine ordentliche Performance aufwies, verlor der Sektor massiv in
der zweiten Jahreshälfte. Es wird immer wieder auf die Nachfrageschwäche aus
China hingewiesen, dies ist allerdings kein Grund für die Probleme des Sektors.
Die Nachfrage sieht weiterhin gut aus. Der Sektor hat aus meiner Sicht zwei
andere Probleme: (1) Überangebot und das ist vor allem dem schwachen Management
der Unternehmen vorzuhalten. So ist es für mich nur schwer vorstellbar, dass
BHP, Rio, Vale (60% Marktanteil) weiterhin Eisenerzkapazitäten in den Markt
bringen und damit für den Wertverfall der globalen Eisenerzproduktion und der
eigenen mitverantwortlich sind. (2) Die
Deflation auf der Kostenseite, durch schwächere Rohstoffwährungen und gesunkene
Inputkosten (Treibstoff, Stahl).
In der letzten Dekade gab es eine einfache Spirale: Der USD wurde schwächer, dementsprechend
wurden die Rohstoffwährungen fester, dies führte dazu, dass die
Produktionskosten für Eisenerz, Kupfer stiegen. Dies führte wiederum dazu, dass
die Ölförderung teurer wurde und der Ölpreis stieg. Ein hoher Ölpreis war bis
dato schlecht für die USA und der USD wurde schwächer. Seit einiger Zeit dreht
sich diese Spirale andersherum: derzeit ist der USD eher stärker. Dies macht den
Sektor auch in 2015 eher schwierig.
Was spricht für den Sektor: (1) es gibt weiterhin Rohstoffe,
die keinen signifikanten Kapazitätsaufbau erlebt haben bspw. Zink, Uran.
Daneben gibt es Rohstoffe die strukturell von China über Jahre hinweg gebraucht
werden bspw. Kupfer. So dass in 2015 vor allem verstärkt „Pure Plays“ gesucht
werden.
(2) Das Sentiment für den Sektor ist sehr negativ, daher
kann ich mir vorstellen, dass mit einigen positiven Nachrichten der Sektor
deutlich zulegen kann. Was könnten positive Nachrichten sein. Übernahmen mit
deutlicher Prämie, Rohstoffvolatilität und eingeschränkter Handel (Russland,
Indonesien).
(3) Viele Rohstoffe handeln unter den Incentivpreisen, das
heißt neue Kapazitäten werden nicht wirtschaftlich entwickelt. Auch wird das
Argument stärkerer USD aus meiner Sicht nicht sehr lange halten. Ich gehe davon
aus, dass die USA ihre Währung irgendwann ebenfalls schwächt.
(4) Weniger bedeutsam ist das Thema Investitionskürzung und
Erhöhung FCF bei den aktuellen Spotpreisen, vor allem bei Öl, Eisenerz und
Kohle (alles BHP).
Gold sollte 2015 weiterhin einen wichtigen Anteil in meinem
Zertifikat spielen. Die Chancen und Risiken sind wie folgt darstellbar: Durch
den gesunkenen Ölpreis wird das Thema Deflation einem Goldengagement
entgegenwirken. Hinzu werden in bestimmten Währungsräumen (Nordasien) die
lokalen Währungen schwach gehalten, was zu einer Währungsschlacht führen
sollte. Hiervon betroffen wären ebenfalls ein schwacher Euro und ein starker
USD. Zinserhöhungen werden weniger an negativer Bedeutung haben.
Ein Default von Staaten – entweder europäische Peripherie
oder Ölexportierende Schwellenländer – ist aus meiner Sicht ein imminentes
Risiko. In diesem Zusammenhang sind ebenfalls der fehlende Reformwille Italiens
und Frankreich zu nennen. Das größte Länderrisiko hat neben: Venezuela,
Ekuador, Iran, Russland. Hier sind vor allem die Wirtschaftssanktionen und der
niedrige Ölpreis, gepaart mit dem schwachen Rubel und der Rezession
verantwortlich. Ein Verkauf der russischen Gold-Zentralbankbestände wäre
negativ für den Goldpreis.
Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus dass die Nachfrage und
auch die Kosten des Angebots den Goldpreis zu Beginn des Jahres deutlich
steigen lassen. Sollte Russland nicht verkaufen müssen und möglicherweise die
Schweizer Forderungen von anderen Ländern aufgenommen werden, spricht sehr viel
für deutliche steigende Notierungen. Mit dem Erstarken des Ölpreises ab Q3
sollte dann zunehmend das Thema Inflation aufkommen.
Für 2015 sieht meine Zielsetzung wie folgt aus:
Repositionierung des Portfolios zu spezifischeren Rohstoffen. Hier sind
insbesondere Zink, Uran und Kupfer zu nennen.
Gleichzeitig sollen die Wetten klarer sichtbar sein. Das vorrangige Ziel
muss gleichzeitig sein: die Performance deutlich zu verbessern.
Für Q1 bin ich
aufgrund des Sentiments eher positiv. Die bis dato hohe Gewichtung bleibt bis
in Q2 bestehen. In Q2 finden zwei wichtige Investorenkonferenzen statt, die den
Fortgang der weiteren Sektorperformance bestimmen werden. Die Überprüfung der Gewichtung erfolgt im
Mai.
Informationen über Transaktionen werden mittlerweile täglich
per Twitter unter dem Account wikifolio
nirvana verschickt, gerne kann man mir folgen.
Dieser Bericht war der letzte für 2014. Ich wünsche meinen
Lesern und Investoren eine schöne Weihnachtszeit und ein besseres Aktienjahr
2015. Für das Vertrauen bedanke ich mich vorab recht herzlich.
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