Mein Portfolio wikifolio nirvana global resources verlor zu Beginn des neuen Jahres rund 10%. Dies war vor allem auf die schwache Kursperformance der Kapitalmärkte einhergehend mit einem Ölpreisverfall geschuldet. Seit Jahresbeginn wurden drei Transaktionen durchgeführt – zwei Limitverkäufen stand ein kleiner Kauf gegenüber. Der Investitionsgrad liegt bei 93%.
Das
Jahr hat katastrophal für die Rohstoffunternehmen begonnen. Einzig
Gold konnte sich dem Abverkauf und den nachlassenden Preisen
widersetzen. Besonders hart hat es Öl getroffen, wo die
Brentnotierung auf 27 USD je Barrel gefallen ist.
Allerdings
auch die restlichen Branchen und Märkte hat es hart erwischt. Mit
einem Minus beim DAX von -11% bzw. einem S&P in Euro von -8% gab
es in diesem Jahr keinen positiven Januareffekt und das, obwohl wir
weiterhin geldpolitische Maßnahmen in Japan und Europa haben und im
Laufe der nächsten Woche die FED wahrscheinlich auch eine Zinspause
bis September signalisieren wird.
Zunehmend
als Problem kristallisieren sich folgende Punkte heraus: fehlende
Wachstumsimpulse aus den Schwellenländern, fehlende Maßnahmen aus
China, beginnender US-Wahlkampf und eine schwächere Ergebnissaison.
Die USA sind in einer technischen Rezession – während die
Industriewerte Null-Wachstum sehen, ist das Bild des Konsumenten
ebenfalls nicht sehr rosig.
Auf
die Rohstoffe ist das Bild ebenfalls düster – obwohl viele dieser
Preise mittelfristig keinen Sinn machen, dazu aber später mehr.
Hauptproblem des Sektors ist vor allem die Verflachung der
Angebotskurve bei deutlichen Überkapazitäten.
Das
Thema der Überkapazitäten sollte sich nach und nach auflösen. Bei
Gold und Zink kommen keine neuen Minen mehr, sodass hier die
Produktion zunehmend rückläufig ist, bei Kupfer kommt nach Los
Bronces keine neue große Mine in diesem Jahr mehr. Bei Eisenerz
sollten die drei großen ihre Kapazitäten nicht weiter ausbauen.
Problematisch bleibt Öl, wo vor allem von den Ölländern noch wenig
Disziplin zu verspüren ist.
Mit
Öl wird das Dilemma deutlich. Viele Länder können keine Kürzungen
vornehmen, weil sie die Einnahmen für den Haushalt brauchen und die
Länder, die es könnten – allen voran Saudi Arabien - wollen keine
Marktanteile verlieren. So sehen sich nun die Golfstaaten gezwungen
alternative Geldquellen zu suchen (Steuererhöhungen), was zu weniger
Wachstum in diesen Ländern führen wird oder den Abverkauf ihrer
riesigen Staatsfonds, was wiederum Druck für die Aktienmärkte
bedeutet. Mit einem möglichen Börsengang von Saudi Aramco könnte
Saudi Arabien weiter Druck auf den Ölpreis ausüben. Aus unserer
Sicht muss die Kürzung vor allem von den US-Unternehmen bzw.
kanadischen Ölsandunternehmen kommen. Da der Produktionspeak noch
nicht abzusehen ist bleiben, ich weiterhin vorsichtig bei den
Ölnamen. Einzig Freeport und BHP haben Ölexposure.
Gleichwohl
hat der Ölpreis auch einen negativen Effekt auf die Rohstoffe. Der
Zusammenhang bei den anderen Energierohstoffen ist einfach. Weder
Kohle noch Uran können gegenüber Öl stark steigen, da sie dann
substituiert werden würden. Allerdings gerade bei Uran ist die
Angebotskurve wesentlich interessanter. Für Kohle ist das Bild
genauso schwarz wie für Öl. Unternehmen die Kohle haben (allerdings
für die aktuellen Gewinne eher unwichtig) sind Glencore, South32 und
BHP.
Öl
wird allerdings auch als Kostenposition – in Form von Treibstoff-
und Stromkosten - beim Abbau der anderen Metalle geführt. Durch den
niedrigeren Ölpreis kommt es zu einer Verflachung der Kostenkurve,
wodurch die Industrieprofitabilität abnimmt. Da jeder günstiger
produziert und somit der Schnittpunkt zischen Angebot und Nachfrage
sinkt. Versucht man über den Ölpreis per Regression den Kupfer-
oder Goldpreis herzuleiten, lägen diese bei ca. 3.000 USD/T
(Kupferpreis aktuell bei ca. 4.500 USD/T) und bei 450 USD/Unze bei
Gold.
Kann
ich mir einen Kupferpreis von 3.000 USD vorstellen, vor dem
Hintergrund, dass die Nachfrage durch bspw. Elektromobilität und der
strukturellen Nachfrage der Schwellenländer weiter zu nimmt und auf
der Angebotsseite zunehmend der Peak erreicht ist. Nein! Aber auch
hier ist vor allem Codelco negativ zu erwähnen, die Menge vor Preis
stellen und insgesamt sind die Kapazitätskürzungen der Industrie zu
gering.
Bei
Gold hat das Jahr eigentlich ganz gut begonnen. Der Goldpreis hat
sich erholt einhergehend mit den Goldminenaktien. Obwohl das
Verhältnis Gold zu den anderen Rohstoffen eher sagt, dass Gold
überbewertet ist, fühle ich mich weiterhin wohl bei den Goldnamen.
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass allerorts die
Schuldenberge sich aufbauen und die expansive Geldpolitik nicht in
nennenswertem Wachstum resultiert. Mit weiter abnehmenden
Wachstumsraten erscheint der aktuelle Markt sehr schwierig.
Zunehmend
mache ich mir Sorgen, das wir wieder auf ein ähnliches Jahr wie 2008
zu steuern. Daher werde ich versuchen, das Goldexposure auszubauen
und bei einer Gegenbewegung der Industriemetalle einige Positionen zu
reduzieren.
Bei
der größten Position Bougainville scheint langsam Bewegung in die
ursprüngliche Geschichte zu kommen. Nachdem Rio Tinto Mitte 2014
gesagt hatte, man prüfe alle Optionen, scheint es man versuche die
53%-Beteiligung an Papua Neuguinea zu verkaufen. Ein Kauf durch PNG
sollte zu einem öffentlichen Angebot für Kleinaktionäre führen.
Der genannte Wert läge in etwa dreimal höher als aktuell. Daher
wird diese Position weitergehalten.
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