Mein Zertifikat wikifolio nirvana golden nuggets hat im Januar rund 5% an Wert gewonnen. Damit startete das Jahr wesentlich freundlicher als für den restlichen Kapitalmarkt. Dies lag insbesondere am anziehenden Goldpreis. Insgesamt wurden 32 Transaktionen durchgeführt – 11 Käufen standen 21 Verkäufe gegenüber. Der Investitionsgrad liegt bei 80%.
Die internationalen Kapitalmärkte sehen aktuell
wieder die Risiken als die Chancen. Insgesamt bleibt das Bild nicht rosig. Das
Wachstum geht aus den Schwellenländern und die Industrienationen können vor
allem durch fehlende Investitionen und einem zu schwachen Konsum keine
Steigerung aufweisen. Der Ölpreis belastet nicht nur die Inflationsziele, sondern
auch zu nehmend nachgelagerte Industrien. Die Chemiebranche klagt über fallende
Preise, die Versorger sehen die Kostenkurven verflachen, die Airbus-Tochter
verkauft weniger Hubschrauber (Hauptabnehmer von Hubschraubern ist die
Ölindustrie) und irgendwann werden auch die Zementunternehmen weniger Zement
nach Kasachstan, Angola oder Algerien verkaufen.
Erschreckend ist, wie wenig die so expansive
Geldpolitik aktuell hilft. Mit einer weiteren Runde expansiver Geldpolitik –
allen voran aus Japan – endete der Monat. Die FED wird wohl erst im September
den nächsten Zinsschritt wagen und damit steigt allerorts das Papiergeld (der
hinterlegte Wert allerdings nicht). Alternativen zum billigen Papiergeld sind
Gold und Bit Coins (oder andere neuartige Währungen).
Vor diesem Hintergrund hat Gold vor allem wieder
als Krisenwährung an Wert gewonnen. Die Nachfrage gerade aus Ländern, deren
Währung abwertet wird weiter zunehmen. Vielerorts handelt Gold bereits auf
Rekordniveaus in heimischer Währung, dies gilt für Südafrika, die Türkei oder
asiatischen Länder. Auch China wertet stetig ab. Die Chinesen, die ihr Geld
nicht ins Ausland bringen können, bietet sich vor allem der Kauf von Gold an.
Allerdings muss man auch hier sagen, unterstellt
man, dass Gold die einzige richtige Währung ist, konnte man noch nie so viel
Öl, Nickel oder Platin für eine Unze Gold kaufen. So gesehen ist Gold entweder
zu teuer, oder die anderen genannten Rohstoffe zu günstig. Gerade bei Öl
tendiere ich zur Aussage, Öl ist viel zu günstig. Und der Druck der
Förderländer wird den Ölpreis in den kommenden Wochen eher stützen.
Problematisch bei vielen Rohstoffen ist noch die
Zunahme der Produktion, dies gilt vor allem noch für Öl. Die Investitionen der
letzten Jahre werden nun zu einer höheren Produktion führen. Dies ist bei Gold
nicht mehr der Fall. Cerro Negro und Elenore waren die letzten größeren Minen,
die in Betrieb genommen wurden. Das heißt, das Goldangebot aus den Minen wird
sukzessive zurückgehen. Der wichtige Markt für Recyclingmaterial wird ebenfalls
im aktuellen Preisumfeld nicht ansteigen. Sodass das Angebot-Nachfrageprofil
für Gold sehr attraktiv ist. Ob dies reicht in einem deflationären Umfeld zu
steigen, darf bezweifelt werden – allerdings würde Gold wahrscheinlich dennoch
ein Outperformer bleiben.
In einem inflationären Umfeld dagegen müsste Gold
steigen. Aber aktuell wird es wohl keine
Inflation geben, die Rohstoffkosten - allen voran Öl - führen eher zu
Deflation, die Beschäftigung weltweit führt nicht zu Lohninflation und die
Industrieauslastung lässt auch keine Inflation zu. Für Beschäftigung und
Auslastung bräuchte man mehr Wachstum, dies kann vor allem durch Fiskalpolitik
generiert werden - dementsprechend sind die Diskussion zum Thema Bürgergeld,
Steuerreduzierung und Infrastrukturmaßnahmen Gold in unseren Ohren. Die
Rohstoffinflation wird aus unserer Sicht kommen, allerdings wird dies wohl noch
ein wenig Zeit brauchen.
Die aktuelle Positionierung ist wie folgt
zusammenzufassen: Kupferproduzenten mit Goldexposure (Freeport), Platin- und
Palladiumexposure und Goldminen.
Freeport hat relativ schwache Zahlen vorgelegt.
Einst war Freeport das größte US-Minenunternehmen, heute liegt die
Marktkapitalisierung bei 4 Mrd. USD, damit könnte Freeport direkt von Rio Tinto
bspw. übernommen werden. Vor allem die Mine Grasberg macht auf politischer Ebene
derzeit Probleme. In Grasberg werden aktuell ca. 1,2 Mio. Unzen Gold als
Beiprodukt gefördert. Ab 2020 muss der
Tagebau in den Untergrundbau übergeben, dafür bedarf es Investitionen – daher
wäre Indonesien gut beraten, eine Lösung mit Freeport zu finden. Die Aktie wird
in die Stärke wieder abgebaut – diese sollte mit einer Erholung der
Kupferpreise kommen.
Auch Platin stellt eher eine Möglichkeit dar, wenn
Gold korrigiert, etwas zu verdienen. Platin handelt derzeit rund 300 USD je
Unze unter Gold, was aufgrund der Seltenheit und der Produktionskosten
eigentlich keinen Sinn macht. Neben Lägern (in Form von spekulativen Holdings)
ist auch die Katalysatorennachfrage (Dieselgate, nachlassende Autoabsätze?)
problematisch. Allerdings, auch wenn die Südafrikaner nach wie vor keine
Produktionsdisziplin haben, ist ihr großer Vorteil aktuell, dass der Rand
weiter schwächer wird und somit die lokalen Kosten weiterzurückgehen.
Eine ähnliche Situation gibt es aktuelle bei den
südafrikanischen Goldminen, die in USD verkaufen und in Rand produzieren.
Sodass die Margen sehr gut sind. Die Goldminen wurden in die Stärke leicht
zurückgefahren. Bei einer kleinen Korrektur des Goldpreises wird der Aufbau vor
allem in Südafrikanern und Australier getätigt.
Die Aussichten werden positiver eingeschätzt als noch vor
einem Monat.
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