Sonntag, 14. Dezember 2014

Wochenbericht zum 14.12.2014 - Ausblick 2015 für wikifolio nirvana absolute return

Mein Zertifikat nirvana absolute return verlor rund 400 BP im Wochenverlauf. Grund hierfür war die stärkere Korrektur an den globalen vor allem zyklischen Märkten. Ich gehe davon aus, dass zum Jahreswechsel die Performance besser sein wird, allerdings wahrscheinlich nicht die bisherige High Watermark übertrifft.  Es wurden drei Transaktionen – zwei Käufe, ein Verkauf - durchgeführt. Die Kasseposition ist auf 18% gefallen. Die größte Aktienposition bleibt die Deutsche Börse. Zweitgrößte Übergewichtung ist der Kupferproduzent Antofagasta. Mittlerweile haben die beiden US-Eisenbahnen ebenfalls ein nennenswertes Gewicht.

Vier Themen belasteten die Aktienmärkte im Wochenverlauf: (1) schwächere chinesische Daten, was insbesondere für die Rohstoffwerte nicht vorteilhaft war. (2) der niedrigere Ölpreis und damit aufkommende Deflationsängste. (3) bessere US-Arbeitsmarktdaten, die wiederum Zinsängste in den USA aufkommen ließ. Gleichwohl werden vielen Arbeitsplätze im Ölsektor geschaffen, was bei weiter fallenden Ölpreisen zu mehr Entlassung führen sollte. Daher gehe ich davon aus, dass die Zinsen langsamer gesteigert werden, als der Kapitalmarkt derzeit eskomptiert. (4) Neuwahlen in Griechenland und damit Aussagen zum potenziellen Sparpaket.

An dieser Stelle ein Versuch einen Ausblick für 2015 zu geben. Im Wesentlichen beschäftigen mich zwei Fragestellungen: (1) gewinnt das Wirtschaftswachstum in 2015 an Dynamik? (2) Werden wir Inflation sehen?  Einhergehend mit diesen zwei Kernfragen ist vor allem der Ölpreis zu nennen.

Ich gehe davon aus, dass der langfristige Ölpreis deutlich höher liegen wird, weil nahezu jeder Förderer – sei es Staaten oder Unternehmen – einen höheren Ölpreis brauchen. Die durchschnittlichen Förderkosten samt Investition liegen bei den meisten Unternehmen über 80 USD je bbl. Rechnet man einen internen Return von 12% darauf, kommt man auf einen Mindestpreis für die Industrie von 90 USD je bbl.  Dies deckt sich auch für die Haushalte vieler Staaten. So brauchen die meisten OPEC-Länder bzw. Russland Notierung um 100 USD je bbl. Gleichwohl herrscht aktuell ein Überangebot was durch wegfallende Investitionen abgebaut werden muss. Daher gehe ich davon aus, dass der Ölpreis in der zweiten Jahreshälfte wieder steigt.

Mit einem fallenden Ölpreis werden vor allem die Nationen mit hohem Ölverbrauch ein höheres Wirtschaftswachstum sehen, da „nicht ausgegebene Dollar an der Zapfsäule, den Konsum in anderen Bereichen anstoßen!“ bzw. Unternehmen mit hohem Ölverbrauch (Chemie, Airlines) werden eine Gewinndynamik ausweisen. Insgesamt sollte der Effekt bei aktuellen Ölnotierung zu ca. 100 BP höhere Wirtschaftsraten führen.  Dies spricht für zunehmende Dynamik bei Wirtschaftswachstum in Europa und Amerika. In Amerika kommt hinzu, dass der Winter in Q1 2014 außerordentlich stark war und sollten wir einen normalen Winter bekommen, der Vergleich sehr einfach ist.

Diese Faktoren sprechen dafür dass die erste Jahreshälfte sehr ordentlich verläuft.

Dem Thema Inflation will ich mich von zwei Seiten nähern. Einerseits wirkt der niedrige Ölpreis eher deflationär. Hinzu kommt, dass die aktuelle Währungssituation keine Inflation schafft. Mit einer weiter expansiven Geldpolitik in Europa und Maßnahmen in Nordasien, werden die Amerikaner über kurz oder lang über die eigene Schwächung ihrer Währung nachdenken, was de fakto nicht mit steigenden Zinsen einhergehen wird. Das heißt die expansive Geldpolitik geht weiter und die Aktienmärkte werden stetig mit neuem Geld versorgt. Die Zinsen bleiben niedrig. So dass dies auch für die Aktie spricht, vor allem für Dividendentitel – nicht unbedingt für Grundstoffe.

Erste inflationäre Tendenzen kämen aus meiner Sicht in der zweiten Jahreshälfte mit steigenden Ölpreisen und steigenden Immobilienpreisen. Bei den Risiken werden vor allem fehlende Reformen (Italien, Frankreich) und der Default eines Schwellenlandes gesehen. In diesem Zusammenhang sind vor allem lateinamerikanische Länder, Iran und teilweise auch Russland zu nennen. Der Drang nach mehr Demokratie und Kampf gegen soziale Ungleichgewichte wird in 2015 ebenfalls ein Thema sein.

Im Zertifikat wird vor allem Europa und Nordamerika übergewichtet. Da mein Arbeitgeber die Compliance Anforderungen im Laufe des Jahres erhöht hat: findet kein Handel in BHP, Nestle, Microsoft, BASF und Deutsche Börse statt. Dieser Positionen können nur verkauft werden, allerdings gefallen mir die Fundamentals der Unternehmen, so dass ab einer gewissen Gewichtung die Positionen als Core gesehen werden. Ansonsten wird das Zertifikat weiterhin in „potenzielle Dividendentitel“ investieren.  In diesem Zusammenhang sind die US-Eisenbahnen zu nennen.

In 2015 soll das Zertifikat rund 10-15% erwirtschaften. Wie schon in diesem Jahr wird der Investitionsgrad deutlich schwanken. Informationen über Trades werden von mir per Twitter unter dem Account wikifolio nirvana verschickt, gerne kann man mir folgen.

Dieser Bericht war der letzte für 2014. Ich wünsche meinen Lesern und Investoren eine schöne Weihnachtszeit und ein besseres Aktienjahr 2015. Für das Vertrauen bedanke ich mich vorab recht herzlich.

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