Im heutigen Monatsbericht wird die Entwicklung meines wikifolio nirvana absolute return beschrieben und die Positionierung skizziert. Mit rund -6% war der Monat ähnlich den großen Leitindizes. Insgesamt wurden 7 Transaktionen getätigt. Vier Käufen standen drei Verkäufe gegenüber. Damit ist der Investitionsgrad auf 96% gesunken.
Das
Börsenjahr hat so schlecht wie seit Langem nicht mehr begonnen.
Während der DAX wieder nahezu seiner Tiefs von Mitte Januar handelt,
konnte mein Zertifikat seit dem 20. Januar wieder steigen. Grund
hierfür waren Gold und die Sektorallokation.
Für
die Miesere am Kapitalmarkt ist zunehmend Öl verantwortlich. Der
niedrige Ölpreis hat drei wesentliche negative Effekte für den
bereiten Markt. (1) Wachstum aus den Schwellenländern, die
stellenweise auch als Förderländer auftreten, lässt nach.
Beziehungsweise manche Länder versuchen ihre Einnahmen aus anderen
Branchen zu sichern, so hat jungst der Oman weitere Telefonlizenzen
in Aussicht gestellt, ähnliches überlegt sich Qatar. Dies ist zwar
eine schöne Einnahmequelle, allerdings für tätigen die
Telekomunternehmen heißt dass vor allem mehr Wettbewerb. (2)
Branchen, die nachgelagert zu Öl sind, haben deflationäre
Tendenzen, dies betrifft vor allem die Chemie (Gewinnwarnung BASF),
aber auch die Bau- und Zementindustrie die weniger Ölanlagen bauen.
Oder auch die Versorger, deren Strompreis weiter fallen sollte. (3)
und letztendlich Sentimentgründe: Sehr zu meinem Verwundern ist die
Korrelation zwischen Öl und dem S&P sehr hoch, sodass ein
fallender Ölpreis irgendwann auch zu einem fallenden Markt führt.
Neben
dem Ölpreis sind die fehlenden Wachstumsimpulse zu nennen, die vor
allem aus China resultieren. Neben schlechteren volkswirtschaftlichen
Daten führt vor allem die Abwertung der eigenen Währung zu
negativen Kursreaktion rund um den Globus. Warum dies so ist? Die
einfache Antwort ist: China hat so viele Probleme – jetzt müssen
sie ihre Währung abwerten, damit sie mehr exportieren können. Ich
sehe die Abwertung eher als Reaktion auf die so expansive Geldpolitik
Japans, wodurch ein stetiger Währungskrieg in Nordasien (Korea,
Japan, China, Taiwan) angefacht wird.
Am
Wochenende beginnt das chinesische Neujahrsfest, wahrscheinlich wird
die chinesische Notenbank in dieser Ferienzeit die Währung abwerten,
da die Chinesen bei geschlossenen Börsen nicht handeln können. Dies
wird dann lediglich einen negativen Effekt auf die Rohstoff- und
internationale Märkte haben.
Die
aktuelle Positionierung bleibt bestehen, Ziel ist es die Kasse über
die nächsten Wochen zu erhöhen und dann wieder mit konzentrierten
Wetten zu performen. Aktuell sehe ich die Wetten wie folgt:
US-Eisenbahnen,
ca. 38% des Zertifikates. Die Gewinnsaison war durchwachsen, vor
allem aufgrund der nachlassenden Volumina. Die USA befinden sich in
der Rezession und dementsprechend sind nicht nur Kohle- und
Ölvolumina schwach, sondern auch zunehmend der Bereich Intermodal.
Das Serviceniveau und auch das Pricing waren dagegen gut. Die
Dividenden werden gehalten bzw. weiter erhöht. Fraglich ist, ob der
Merger zwischen Norfolk Southern und Canadian Pacific durchgeht und
wenn ja, was danach passiert.
Goldunternehmen
ca. 15%. Beide Werte zahlen eine Dividende und dienen eher als Hedge
gegen fallende Aktienmärkte. Seit Jahresanfang konnten vor allem die
Goldminen sehr gut performen, da zunehmend die Systemfrage gestellt
werden muss, ob die expansive Geldpolitik hilfreich ist und wie
sollen die Zentralbanken beim aktuellen Zinssatz auf eine erneute
Krise reagieren – die Zinsen sind ausgereizt. Zwar haben wir
aktuell keine Inflation, aber zu viel Geld führt irgendwann zu
Inflation und sollte der Ölpreis angebotsbedingt auch wieder
steigen, bekommen wir zumindest von dieser Seite auch inflationäre
Tendenzen.
Mit
rund 23% sind Rohstoffwerte im Zertifikat vertreten, lediglich
Glencore passt nicht mehr in das Zertifikat, da der Wert keine
Dividende zahlt, daher wird dieser heraus getraded. Die anderen
Unternehmen haben den Fokus auf Kupfer, wo das aktuelle Preisniveau
aus meiner Sicht zu niedrig ist. Die vorgelegten Produktionsdaten
waren im Rahmen der Erwartungen. Die Aktien werden derzeit vor allem
vom Sentiment getrieben.
Was
aus meiner Sicht im Portfolio fehlt, ist ein reiner Ölwert – in
diesem Zusammenhang wird möglicherweise eine Position in Chevron
oder Exxon gekauft. Hier steht noch eine eher defensive Aufstellung,
weil die Probleme am Ölmarkt noch einige Zeit anhalten können.
Im
Zeitraum wurde Solvay, das belgische Chemieunternehmen, gekauft.
Solvay ist gut zurückgekommen. Mein Kurziel liegt bei 85 Euro
basierend auf einem DCF-Modell. Das Unternehmen wird am 25.02 Zahlen
vorlegen. Hier sollte der Fokus auf der Cytec Akquisition und damit
verbundenen Synergien liegen. Auf der operativen Seite werden die
Nachfragebedingungen (schwächeres Momentum) bei Electronis und die
Implikationen des niedrigeren Ölpreises spannend sein. Trotz der
attraktiven Dividende von rund 5% handelt es sich bei dem Engagement
eher um eine kurzfristige Anlage.
Mit
einem Dax Stand von 9.300 gehe ich in kurzfristig von einer Erholung
aus und würde in diese die Positionen (vor allem Porsche, Glencore)
wieder reduzieren. Bei den Grundstoffwerten wird sich zunehmend der
Fokus auf den 5-Jahres Plan der Chinesen, dieser wird im März
vorgestellt, konzentrieren. Die Kasse sollte auf über 10% steigen.
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