Mein Portfolio wikifolio nirvana
global resources konnte sich auf Monatssicht stabilisieren und den Monat mit
einem Gewinn von rund 5% beenden. Dies war erfreulich vor dem Hintergrund der hohen
Volatilität und dem weiterhin hohen negativen Sentiment um die Rohstoffe. Im
Zeitraum wurden zwei Kauftransaktionen in Norilsk Nickel durchgeführt der
Investitionsgrad liegt bei 98%.
Das Portfolio ist wie folgt aufgeteilt: 19%
diversified mining, 30% Kupfer, 23% Uran und der Rest in Gold- und
Silberunternehmen. Mit Ausnahme von Gold war der Markt sehr volatil und
schwierig. Dies liegt vor allem daran, dass der Markt zunehmend merkt, wie
wenig die Geldpolitik der internationalen Notenbanken bisher gebracht hat und
wahrscheinlich bringen wird. War es früher so, dass expansive Geldpolitik 6-12
Monate später zu mehr Wachstum führt, sieht man aktuell eher das Gegenteil, die
Wachstumsraten stagnieren. Es ist unheimlich sich auszumalen, was bei
restriktiver Geldpolitik stattfinden würde.
Mit Schweden hat eine weitere Zentralbank
negative Zinsen eingeführt – so wie aktuell schon in Japan und der Schweiz.
Wenn die Politik /Notenbanken versagen, dann scheint Gold um so heller. Im
Wochenverlauf wurde der Demand Trend für Q4 vom World Gold Council
veröffentlicht. Die wichtigsten Sachen hieraus waren:
Die Goldnachfrage stieg um 4%, was rund 47 t
entspricht. Ein Großteil der Nachfrage (33 t) kam von Zentralbanken, während
die Nachfrage aus der Schmuckindustrie und Technologie mit jeweils 6 t
rückläufig war. Sowohl der Recyclingmarkt (wegen des schwachen Preisumfeldes)
als auch die Minenproduktion (-16 t) waren rückläufig.
Die Zentralbanken zeigten den stärksten Anstieg
mit +25% in Q4. Käufer waren dabei vor allem Russland (+ 200 t) und China (+
104 t), aber Länder wie Kasachstan und Jordanien erhöhten ihre Goldreserven.
Dem stehen lediglich Kolumbien und El Salvadore als Verkäufer gegenüber.
Das Goldangebot ist auf das niedrigste Niveau
seit 2009 gefallen. Dies kam einerseits daher, dass keine neue Mine in Betrieb
genommen wurde. So konnten lediglich Brasilien und PNG (Newcrest) eine höhere
Produktion sehen, während die großen Minen in Peru, Kirgisien, Dom.Rep.,
Argentinien und Ghana rückläufiges Wachstum zeigten. Andererseits, weil der
Recyclingmarkt im aktuellen Preis- und Zinsumfeld eine Zurückhaltung
potenzieller Verkäufer erlebt. Insgesamt erscheinen die Aussichten für
Gold und Silber weiterhin gut, auch wenn es langsam zu einer Korrektur kommen
sollte. Möglicherweise wird die bestehende Position leicht reduziert und mit
Blick auf die nächsten vier Monate wieder neu aufgebaut, dann sehr
wahrscheinlich in südafrikanischen Werten, die über die Währung besser
aufgestellt sind.
Das Dilemma des Marktes lässt sich recht einfach
derzeit beschreiben: Der Aktienmarkt schaut auf den Rentenmarkt (der an einem
charttechnisch wichtigen Punkt ist: Wendepunkt?) - der Rentenmarkt schaut auf
den Währungsmarkt (jede Währung ist geschwächt)
– der Währungsmarkt schaut auf die Notenbanken – und die Notenbanken
schauen auf die Aktienmärkte.
Allerdings kann es hier einen Lichtblick geben:
Am Montag spricht Draghi vor dem Europaparlament und in einer Woche findet der
G20 Gipfel statt, wo möglicherweise etwas Konstatiertes beschlossen wird.
Ebenfalls wichtig wird der neue chinesische 5 Jahresplan für die Rohstoffmärkte
sein, der Mitte März vorgestellt wird.
Vor diesem Hintergrund: Dem Potenzial, dass die
Politik überrascht und dass der Rentenmarkt wieder Risk-Off spielt, kann es in
den nächsten Wochen zu einer schönen Erholung kommen. Innerhalb des MSCI
belegen die Sektoren Energie und Materials den 5. bzw. 6 Rang (von 10). Daher
sind wir hier kurzfristig eher positiv, mittelfristig bleibt der Sektor
angeschlagen, da Überkapazitäten einer fallenden Nachfrage gegenüberstehen.
Gleichwohl ist das Preisniveau bei vielen Rohstoffen eher zum Steigen verdammt,
dies gilt vor allem für Nickel, Platin und Öl.
Mit Norilsk wurde eine interessante neue Aktie
gekauft. Dabei sind vor allem folgende Argumente für das Investment (welches
noch weiter aufgebaut wird) zu nennen:
Von 71 Nickelminen weltweit sind lediglich 11
noch profitabel. Mit Abstand der profitabelste Anbieter ist Norilsk.
Kapazitätskürzungen haben bereits begonnen, diese sollten dazuführen, dass der
Nickelpreis sich mittelfristig wieder erholt. Nickel wird in Edelstahl
gebraucht. Ein Nickelpreis von 8.600 USD je Tonne – wie er aktuell in der
Forwardkurve gepreist wird, ist mittelfristig nicht darstellbar.
Neben Nickel produziert Norilsk Palladium (rund 12% des
globalen Angebots). Auch Palladium ist deutlich im Wert gefallen. Auf dem
aktuellen Niveau wird es zu keiner nennenswerten Ausweitung der Palladium
Produktion kommen. Wie schon bei Stillwater gehe ich von einer steigenden
Katalysatorennachfrage aus, sodass auch der Palladiumpreis steigen sollte.
Als russisches Unternehmen leidet Norilsk vor allem unter
dem negativen Sentiment. Gleichwohl ist das Unternehmen nicht von Sanktionen
betroffen. Mit einem KGV von 8x ist man günstig bewertet.
Die Dividendenrendite von über 10% ist ebenfalls attraktiv.
Da der Hauptaktionär Rusal auf Zahlungen angewiesen ist, sollte die Dividende
hoch bleiben. Sollte das gegenwärtige Niveau beibehalten werden, würde die
Kennzahl Verschuldung zu operativen Gewinn auf 2x in 2017 steigen. Dies ist vor
dem Hintergrund der sehr attraktiven Mine darstellbar.
Wobei hohe Dividendenrenditen nicht immer positiv sind. So
musste bspw. Rio Tinto mit Vorlage seiner GJ-Zahlen die zukünftige
Dividendenpolitik zumindest verbal anpassen. So werde man seine
Dividendenpolitik an den operativen Gewinnen ausrichten, aber mindestens 1,10
USD für 2016 zahlen (was einem 50% Cut entspricht). BHP und die anderen
Unternehmen werden diesem Beispiel folgen.
Zunehmend unterscheiden sich die Gesellschaften in
Unternehmen, die aufgrund der schwachen Bilanz eine Kapitalerhöhung machen
müssen (Freeport, Glencore) und die aufgrund von möglichen M&A eine
Kapitalerhöhung machen wollen (Rio Tinto, BHP). Rio Tinto sieht vor allem im Kupferbereich
interessante Übernahmekandidaten (allerdings seien die Preise noch nicht tief
genug). Eine Möglichkeit für Rio könnte Freeport sein.
Das positive Momentum im wikifolio will ich die nächsten
Monate fortführen, ich werde allerdings versuchen, den Investitionsgrad eher in
Richtung 80% zu bringen.
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