Sonntag, 8. März 2015

Monatsbericht zum 08.03.2015 - wikifolio nirvana special situations

Über die letzten vier Wochen konnte das Zertifikat wikifolio nirvana special situations nur eine stabile Entwicklung aufweisen. Vor allem das höhere Goldexposure und die unkonzentrierten Wetten waren schuld daran. Es wurden insgesamt vier Transaktionen durchgeführt. Einem Kauf in Micron, standen drei Verkäufe gegenüber. Dementsprechend ist der Investitionsgrad auf unter 90% gesunken.

Im Mittelpunkt steht weiter die globale Geldpolitik. Geld bleibt günstig und die Zinsen und Renditen fallen vielerorts in den negativen Bereich. Am Montag startet die EZB ihre Bondkäufe. Gleichwohl liegen die Wachstumsraten weiterhin auf einem zu niedrigen Niveau. Zwar sind in vielen Regionen die Wachstumsraten positiv, allerdings nicht in China – der weltweiten Wachstumslokomotive. Das Reich der Mitte will nach 7,5% in 2014 im laufenden Jahr mit 7% wachsen.  

Die Bewertung ist vielerorts schon recht ambitioniert. Einigen Banken gehen dazu über die Kapitalkosten für ihre Modellierung zu ändern. Per se ist dies immer ein schlechtes Zeichen, was ich nicht machen werde. Nun kann man natürlich sagen, dass in einem historisch niedrigen Zinsumfeld die Kapitalkosten tiefer sein können, allerdings impliziert dies auch, dass in einem normalen Zinsumfeld alle Aktien aus heutiger Sicht zu teuer wären. Des Weiteren werden bei der Anpassung der Kapitalkosten zwei negative Effekte vergessen. Die Wachstumsraten – insbesondere die Preiskomponente – sollten ebenfalls negativ angepasst werden und die Verschuldung (bspw. Pensionsverbindlichkeiten) müssten ebenfalls zu Marktwerten berücksichtigt werden.

Das Thema Preisentwicklung bzw. Deflation bereitet mir zunehmend Sorgen. Im Portfolio sind aktuell nur Werte, die im deflationären Umfeld agieren und die Kursentwicklung ist eher bescheiden. Inflationäre Tendenzen können aus meiner Sicht vor allem über den Ölpreis kommen, allerdings belastet hier der starke Lageraufbau. Dementsprechend gehe ich von einer „w“-förmigen Erholung aus, welche länger dauern wird als ursprünglich angenommen. Im Portfolio ist eine 10%ige Position auf Brent Oil vertreten, hier ist zu vermerken, dass der Spread zwischen Brent und WTI sich wieder ausgeweitet hat. Was ebenfalls für eine längere Phase der Bodenbildung spricht. Insgesamt wird der Energiesektor weiterhin beobachtet aber noch nicht ausgebaut.

Besonders frustrierend ist die Entwicklung bei Gold. Waren noch vor einem halben Jahr Zinssteigerungen der Grund für den schwächeren Goldpreis, fällt das Edelmetall nun auch, wo die Zinsen ins Negativ fallen, also Goldholdings eigentlich günstiger werden, als Geld auf der Bank! Dies macht aus meiner Sicht gar keinen Sinn mehr. Die 16% Goldexposure werden beibehalten.

Hervorzuheben waren die H1-Ergebnisse von BHP vor allem die Kosteneinsparungen bei Eisenerz und die Investitionskürzungen (auch in den folgenden Jahren). Die Dividende wurde um 5% erhöht. Die Ergebnisse waren leicht besser als die Erwartungen. Gleichwohl konnte die Aktie fast 7% zulegen, dies ist aus unserer Sicht ein Indiz dafür, dass das Sentiment für den Sektor sehr schlecht ist und Nachrichten eher zum Aufbau von Positionen genutzt werden. Im aktuellen Umfeld sollte BHP gut verdienen. Kupfer wird wahrscheinlich in Richtung 3,25 USD je Pfund gehen - aufgrund der strukturellen Nachfrage. Bei Eisenerz wird BHP eine operative Marge von über 50% in den nächsten Jahren verdienen. Gleichzeitig sind 30% der Mitbewerber derzeit operativ nicht profitabel. So dass BHP in den kommenden Jahren – ähnlich wie Rio Tinto – sehr profitable Marktanteile gewinnen wird. Der Eisenerzmarkt sollte heute rund 100 Mrd. USD Wert sein. Der Marktanteil von BHP liegt aktuell um 20% und sollte in Richtung 25% gehen.

Im Gegensatz zu meinen anderen Wikifolios versuche ich in diesem Portfolio bewusst den Anteil an nicht Grundstoffwerten zu erhöhen. Mit Samsung und Micron Technologies sind zwei Technologiewerte mit starken Halbleiterexposure im Portfolio vertreten. Ich gehe für die Halbleiterunternehmen von einer weiteren Konsolidierung (einhergehend mit entsprechenden Synergien) aus und die Unternehmen sollten bei besserer Auslastung und einem besseren Pricing überproportional profitieren. Bei Samsung kam im Wochenverlauf die Präsentation des neuen Galaxy S6 hinzu. Mit rund 20% Gewicht ist das Segment gut vertreten, hier werden Gewinnmitnahmen in die Stärke angestrebt.

Insgesamt will ich in den nächsten Wochen den Investitionsgrade weiter reduzieren und die Positionen unter 3% gänzlich abbauen (sofern möglich).


nirvana special situations Chart

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