Mein Portfolio wikifolio nirvana global resources verlor im letzten Monat rund 8%. Dies war vor allem dem Druck bei den Goldminen, schwächeren Rohstoffnotierungen und dem starken USD zurückzuführen. Im Zeitraum wurden drei Transaktionen – alles Käufe – durchgeführt. Der Investitionsgrad liegt bei 99%.
Der
Fokus ist weiterhin vor allem auf die Notenbanken gerichtet. So sind
Aussagen der EZB – zu wenig Inflation in Europa – dahingehend zu
verstehen, dass man eine weitere lasche Geldpolitik fährt und dies
möglicherweise noch verstärken wird. Dies sollte positiv für den
Gesamtmarkt sein.
Umgekehrt
wird die USA wohl im Dezember den ersten Zinsschritt beginnen. Falls
dieser nicht käme würden die Aktienmärkte trotz des billigen
Geldes wohl eher verlieren. Da man dann sagen würde, die Wirtschaft
ist doch schwächer als befürchtet. Daher würde der erste
Zinsschritt in den USA wohl positiv gewertet werden.
Hinzu kommt, dass Saisonalität aktuell
sehr positiv für den Aktienmarkt ist, die noch durch die Tatsache
verstärkt wird, daß die US Märkte auf Jahressicht bisher kaum
Zugewinne aufzuweisen haben und einige Markteilnehmer ihre
Performance noch verdienen müssen. Normalerweise ist der Monat
Dezember schon der beste Monat für die großen US-Indizes. Im
Schnitt können die Indizes in den letzten Wochen des Jahres rund 2%
zulegen. Was aber in diesem Jahr das ganze Setup noch attraktiver
macht, ist die Tatsache, dass es seit 1950 nur 10 Jahre für den S&P
500 gab, in denen der Index vor bzw. zu Thanksgiving mehr oder
weniger unverändert zum Jahresanfang da stand (+/- 5%). In 9 von
diesen 10 Jahren gab es nochmal eine kräftige Rally bis zum
Jahresende, die im Schnitt sogar mehr als 3% Zugewinne brachte. Alles
in allem also weiterhin ein sehr gutes Marktumfeld.
Problematisch in der Betrachtung ist
vor allem die Entwicklung des Dollars. Ein starker Dollar (durch
expansive Geldpolitik in Europa und restriktive in den USA und damit
dem Ausweiten der Zinsparität) ist meist schlecht für die
Rohstoffe. Fallende Rohstoffpreise – vor allem wegen einer flacher
werdenden Kostenkurve – sind negativ für die Rohstoffunternehmen,
auch wenn diese durch das höhere Beta von einer positiven
Marktreaktion profitieren sollten.
Die
aktuelle Positionierung sieht wie folgt aus: 25% Goldminen, 17%
Diversifieds, 22% Uran und (inklusive Doppelzählung) 45% Kupfer.
Schaut
man sich die einzelnen Rohstoffe an. Bei Uran hat sich weiterhin
nichts geändert. Cameco schwankt in geringeren breiten und der
Uranpreis ist wie zementiert bei rund 36 USD je Pfund. In dem doch
eher enttäuschenden Quartalsreporting ging das Unternehmen wie folgt
auf das Marktumfeld ein: Weiterhin werden 65 Reaktoren neu gebaut –
mit Abstand am meisten in China (24). Die potenzielle Lücke zwischen
Nachfrage und Angebot sieht das Unternehmen bei 15% mittelfristig bis
2024 sogar bei 64%. Mit seinen Minen McArthur River, Cigar Lake,
Rabbit Lake (alle in Kanada) und Inkai (Kasachstan) fördert man 30%
der Weltproduktion. Im aktuellen Umfeld generiert die Gesellschaft
ein EBITDA von 0,7-1 Mrd. CAD bei Investitionen – hauptsächlich
Wartung – von 400 Mio. CAD, so dass die Gesellschaft über einen
free cash flow von rund 400 Mio. CAD verfügt. Der entweder für
Akquisitionen oder Dividenden (Rendite rund 2,5%) genutzt werden
kann. Allerdings scheint es derzeit die Strategie von Cameco zu sein,
das schlechte Umfeld auszusitzen.
Bei
der größten Position Bougainville gibt es weiterhin nichts neues.
Eine Anfrage meinerseits bei Rio Tinto blieb bisher unbeantwortet.
Rio Tinto hatte vor im August 2014 angekündigt alle Optionen
bezüglich Bougainville zu prüfen. Seitdem ist bisher nichts
geschehen. Sobald die Antwort von Rio Tinto kommt, wird diese unter
meinen Kommentaren zusammengefasst.
Ebenfalls
wenig erfreulich war der Monat für BHP. Beim australisch-britischen
Unternehmen ist ein (Tailing-)Damm gebrochen und hat mehrere Menschen
in den Tod gerissen. Das Unglück fand im JV Samacor in Brasilien
statt. das JV wird von Vale geführt und BHP ist zu 50% beteiligt.
insgesamt sehe ich den Wert von Samacor bei gesamt 8 Mrd. USD. BHP
hat mit dem Dammbruch ca. 15 Mrd. USD Marktkapitalisierung verloren.
Der Ausfall der Mine sollte dazu führen, dass rund 25 Mio. t
Eisenerz vom Markt verschwindet, mit entsprechenden
Preisimplikationen. Generell muss man für 2015 sagen: Eisenerz hält
sich vermeintlich gut.
Was
sich überhaupt nicht hält ist Kupfer. Das Kupferpreisniveau ist bei
knapp über 2 USD je Pfund und damit auf einem Niveau, was vor 2
Jahren undenkbar war. Fast täglich werden Kapazitätskürzungen
bekanntgegeben. Gleichwohl reagiert der Preis nicht. Dies ist unter
anderem auch mit dem Verhalten von Codelco zu erklären, die aufgrund
des niedrigen chilenischen Peso weiterhin voll produziert und dadurch
die Profitabilität der Industrie stark einschränkt. Vor allem
afrikanische Länder sehen aktuell Kürzungen (Glencore in Sambia und
Kongo).
Ich
bleibe weiterhin positiv auf Kupfer, obwohl dies zunehmend schwer
fällt. Aber eine steigende Stromnachfrage braucht Kupfer. Der
nächste 5-Jahres-Plan in China (März 2016) sollte ein möglicher
Katalysator für den Kupfermarkt sein. Bis dahin werden vor allem
Kapazitätskürzungen den Markt bestimmen.
Gold
war im Wochenverlauf wieder eine Katastrophe. Zwar ist die Liste für
Kaufargumente bei Gold sehr lange, gleichwohl handelt das Edelmetall
vor allem auf die Stärke des US-Dollars und die bevorstehende
Zinserhöhungen. Während ich das Argument starker US-Dollar
akzeptiere obwohl wir uns in einem Währungskrieg befinden, habe ich
Schwierigkeiten 25 BP höhere Zinsen als negativ für Gold (wegen
höheren Opportunitätskosten) zu sehen. Ich finde für Gold sprechen
derzeit vor allem folgende Punkte: (1) Abwertung der meisten
Währungen, (2) Kauf vieler Zentralbanken, (3) gute
Nachfragesituation (siehe meinen Blog:
http://wfnirvana.blogspot.de/2015/11/wesentliche-punkte-aus-dem-report-gold.html)
(4) Meinungsbildner wie Goldman und JP Morgan stehen auf der
Kaufseite (allerdings nicht bei Kommunikation) und (5) erste Zeichen
für inflationäre Tendenzen (siehe meinen Blog:
http://wfnirvana.blogspot.de/2015/11/was-sind-bisher-die-trends-der.html)
und (6) weltweit zunehmende Angst durch Terrorakte. Daher auch wenn
es weiter weh tut, bleibt die bestehende Goldposition mit rund 25%
bestehen.
Während
ich weiterhin nicht erfreut über die Perfomance des wikifolios bin,
hoffe ich vor allem auf die Saisonalität und halte die Struktur
weiterhin bei.
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