Das
dritte Quartal war zwei geteilt, zuerst fielen die Preise wegen
nachlassender Nachfrage, dann zog aufgrund der niedrigen Preise die
Nachfrage wieder an. Größte Veränderung gab es dem nach bei der
„Investmentnachfrage“ vor allem bei der physischen Nachfrage nach
Münzen und Barren, diese stieg im Jahresvergleich um 27% an. Die
Schmucknachfrage konnte ebenfalls um 6% zulegen. So dass die
Gesamtgoldnachfrage um 8% anstieg.
Auf
der Angebotsseite ist das Bild aktuell recht spannend Aufgrund des
niedrigen Goldpreises ist das Material vom Sekundärmarkt (recycling)
um 6% rückläufig. Die Minenproduktion lag lediglich bei +3%. Das
heißt die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot (Gesamtangebot
+1%) deutlich und die Differenz wird durch den sogenannten Lagerabbau
(Abbau ETFs / spekulativer Positionen) gedeckt.
Entgegen
der von mir oft vertretenen These „Gold goes East“ war die
Konsumentennachfrage nicht nur in Indien (+13%), China (13%),
Mittleren Osten (+10%) stark sondern vielmehr in den USA (+62%) und
in der EU (+27%). In den USA war die Nachfrage nach US-Mint
letztmalig während der Finanzkrise so hoch.
Die
Zentralbanken waren in Q3 weiterhin Käufer des goldenen Metalls. Mit
175 t lag die Menge nahe am bisherigen Rekord von 179,5 t (Q3 2014).
Als wichtigste Käufer sind Russland (+77 t) und China (+50 t) zu
nennen. Bei beiden Ländern macht derzeit Gold lediglich 13%
respektive 2% der Währungsreserven aus, dies vergleicht sich mit den
USA (73%), Deutschland (67%) und Frankreich (56%). Als neues Land bei
Notenbankkäufen sind die Arabische Emirate zu nennen.
Bei
der Schmucknachfrage ist vor allem Indien zu nennen. Hier stieg die
Nachfrage um 15% und erreichte mit 211 t fast das Rekordniveau von Q3
2008. Allerdings ist in dieser Zahl zu Berücksichtigen, dass der
Goldpreis im Schnitt in Q3 2008 bei 38.000 Rupien/oz lag im
abgelaufenen Jahr war der vergleichbare Preis 73.000 Rupien/oz. Das
ist eine Preissteigerung von 92% bzw. eine jährliche Steigerung von
rund 10%. Ebenfalls stark waren die Länder Indonesien, Südkorea,
Vietnam und der Iran.
Die
Produktion hat nun ein Niveau erreicht, was mehr Risiko nach unten
aufweist. Große Erweiterungen bzw. neue Projekte sind aktuell nicht
mehr auf der Agenda. Die namhaftesten neuen Projekte waren im
abgelaufenen Quartal Batu Hijau (Newmont, Indonesien), Cerro Negro
(Goldcorp Argentinien) und Otijkoto (B2Gold, Namibia). Auch das
Hochfahren bestehender Minen wie Oyu Tolgai (Kupfermine mit
Beiprodukt Gold) ist eher abgeschlossen. So dass in den folgenden
Quartalen eher das Ausschöpfen der Minen im Vordergrund steht wird.
So sank bspw. in Ghana und Südafrika die Produktion um 1 t bzw. 3 t.
Die
all-in-Costs werden aktuell bei 900 USD/oz gesehen. Gleichwohl ist
ein Großteil der Verbesserung auf externe Faktoren wie schwächere
Währung und Ölkosten zurückzuführen. Was die Beständigkeit der
Kosteneinsparungen in Frage stellt. Kostenreduzierungen bei
Explorationsaufwendungen sollten auch zukünftig die Produktionsmenge
einschränken.
Originalquelle unter http://www.gold.org/supply-and-demand/gold-demand-trends download bar.
m Wochenende veröffentliche meinen Wochenbericht zu meinem wikifolio nirvana golden nuggets, hier wird "Gold Demand Trend Q3" ebenfalls interpretiert.
Aus dem Handelsblatt Morning Briefing (Nachricht ist eigentlich positiv für Gold):
AntwortenLöschenNach Informationen des Handelsblatts zeichnet sich unter den Anteilseignern des Internationalen Währungsfonds eine klare Mehrheit dafür ab, den chinesischen Yuan in den Devisenkorb der globalen Finanzorganisation aufzunehmen. Das ist gegenüber China gerecht und für die Dollar-Supermacht USA bitter: Ihre Macht wird nicht gebrochen, aber weiter relativiert.