Freitag, 13. November 2015

Wesentliche Punkte aus dem Report „Gold Demand Trends Q3“ vom World Gold Council

Das dritte Quartal war zwei geteilt, zuerst fielen die Preise wegen nachlassender Nachfrage, dann zog aufgrund der niedrigen Preise die Nachfrage wieder an. Größte Veränderung gab es dem nach bei der „Investmentnachfrage“ vor allem bei der physischen Nachfrage nach Münzen und Barren, diese stieg im Jahresvergleich um 27% an. Die Schmucknachfrage konnte ebenfalls um 6% zulegen. So dass die Gesamtgoldnachfrage um 8% anstieg.

Auf der Angebotsseite ist das Bild aktuell recht spannend Aufgrund des niedrigen Goldpreises ist das Material vom Sekundärmarkt (recycling) um 6% rückläufig. Die Minenproduktion lag lediglich bei +3%. Das heißt die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot (Gesamtangebot +1%) deutlich und die Differenz wird durch den sogenannten Lagerabbau (Abbau ETFs / spekulativer Positionen) gedeckt.

Entgegen der von mir oft vertretenen These „Gold goes East“ war die Konsumentennachfrage nicht nur in Indien (+13%), China (13%), Mittleren Osten (+10%) stark sondern vielmehr in den USA (+62%) und in der EU (+27%). In den USA war die Nachfrage nach US-Mint letztmalig während der Finanzkrise so hoch.

Die Zentralbanken waren in Q3 weiterhin Käufer des goldenen Metalls. Mit 175 t lag die Menge nahe am bisherigen Rekord von 179,5 t (Q3 2014). Als wichtigste Käufer sind Russland (+77 t) und China (+50 t) zu nennen. Bei beiden Ländern macht derzeit Gold lediglich 13% respektive 2% der Währungsreserven aus, dies vergleicht sich mit den USA (73%), Deutschland (67%) und Frankreich (56%). Als neues Land bei Notenbankkäufen sind die Arabische Emirate zu nennen.

Bei der Schmucknachfrage ist vor allem Indien zu nennen. Hier stieg die Nachfrage um 15% und erreichte mit 211 t fast das Rekordniveau von Q3 2008. Allerdings ist in dieser Zahl zu Berücksichtigen, dass der Goldpreis im Schnitt in Q3 2008 bei 38.000 Rupien/oz lag im abgelaufenen Jahr war der vergleichbare Preis 73.000 Rupien/oz. Das ist eine Preissteigerung von 92% bzw. eine jährliche Steigerung von rund 10%. Ebenfalls stark waren die Länder Indonesien, Südkorea, Vietnam und der Iran.

Die Produktion hat nun ein Niveau erreicht, was mehr Risiko nach unten aufweist. Große Erweiterungen bzw. neue Projekte sind aktuell nicht mehr auf der Agenda. Die namhaftesten neuen Projekte waren im abgelaufenen Quartal Batu Hijau (Newmont, Indonesien), Cerro Negro (Goldcorp Argentinien) und Otijkoto (B2Gold, Namibia). Auch das Hochfahren bestehender Minen wie Oyu Tolgai (Kupfermine mit Beiprodukt Gold) ist eher abgeschlossen. So dass in den folgenden Quartalen eher das Ausschöpfen der Minen im Vordergrund steht wird. So sank bspw. in Ghana und Südafrika die Produktion um 1 t bzw. 3 t.

Die all-in-Costs werden aktuell bei 900 USD/oz gesehen. Gleichwohl ist ein Großteil der Verbesserung auf externe Faktoren wie schwächere Währung und Ölkosten zurückzuführen. Was die Beständigkeit der Kosteneinsparungen in Frage stellt. Kostenreduzierungen bei Explorationsaufwendungen sollten auch zukünftig die Produktionsmenge einschränken.



Originalquelle unter http://www.gold.org/supply-and-demand/gold-demand-trends download bar. 

m Wochenende veröffentliche meinen Wochenbericht zu meinem wikifolio nirvana golden nuggets, hier wird "Gold Demand Trend Q3" ebenfalls interpretiert.   


1 Kommentar:

  1. Aus dem Handelsblatt Morning Briefing (Nachricht ist eigentlich positiv für Gold):

    Nach Informationen des Handelsblatts zeichnet sich unter den Anteilseignern des Internationalen Währungsfonds eine klare Mehrheit dafür ab, den chinesischen Yuan in den Devisenkorb der globalen Finanzorganisation aufzunehmen. Das ist gegenüber China gerecht und für die Dollar-Supermacht USA bitter: Ihre Macht wird nicht gebrochen, aber weiter relativiert.

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