Die Berichtssaison ist im vollen Gang. Dabei läuft die USA
besser als Europa. Die Woche war geprägt von zwei Zentralbanksitzungen. Die FED
beendete ihre expansive Geldpolitik und in Japan eröffnete die BoJ eine neue
Runde. Demnach soll hier die Bilanzsumme um 13% steigen. Mit den letztem
Programm konnte man mit 20% Zuwachs ein GDP Wachstum von weniger als einem
Prozent erzielen, daher ist der Schritt mit Vorsicht zu sehen. Mit dem schwächeren
Yen (ggü. dem USD) kann man möglicherweise die Inflation antreiben, allerdings
bei fallenden Öl- und Kohlekosten wird dies schwierig sein.
In der kommenden Woche wird der Fokus auf der Eurozone
liegen, hier wird die EZB tagen und möglicherweise auch expansiver werden
(schwacher Euro) und die EU Kommission wird ein Fiskalprogramm über 300 Mrd.
EUR verkünden. Dies hat weiteres Potenzial die europäischen Märkte steigen zu
lassen.
Im Wochenverlauf veröffentlichten die Deutsche Bank (leicht
negativ), Cameco (schwächer) und Vale (schlechter) Zahlen, die Kursreaktion war
unterschiedlich. Eine starke Kursreaktion gab es bei Portugal Telecom, wo
neuerliche Übernahmegerüchte im brasilianischen Markt aufgekommen sind. In der
kommenden Woche werden vor allem die Ergebnisse von Lanxess im Zentrum meiner Aufmerksamkeit
stehen werden.
Gold konnte trotz Probleme (ISIS, Ukraine-Russland, Ebola)
und der aktuell starken physischen Nachfrage aus den USA und Australien, nicht
die wichtige physiologische Chartmarke von 1.200 USD je Goldunze halten. Dies
ging einher mit dem stoppen der expansiven Geldpolitik seitens der USA. Die
bevorstehende Zinserhöhung wird früher für Mitte 2015 gesehen, damit sollten
sich der Theorie nach die Opportunitätskosten für das Goldhalten erhöhen. Auch
die Fortführung der japanischen expansiven Geldpolitik (ca. 13% Ausweitung der
BoJ-Bilanz) half dem Goldpreis nicht. Die Stärke des USD wirkt ebenfalls
negativ auf den Goldpreis.
Allerdings muss man auch festhalten, mit Indien und China
fragen die beiden größten Konsumenten massiv Gold nach (über 60% der Nachfrage
geht in diese beiden Ländern). Ende November kann die Schweiz als weiter Käufer
am Markt auftreten, falls die Schweizer in einem Volksreferendum für die
Erhöhung der Goldreserven stimmen (derzeit 44% Befürworter, 39%
nicht-Befürworter).
Von den Ergebnissen berichteten schlechter: Aegnico Eagle,
Kinross und Goldcorp, während Newmont und Barrick besser berichteten.
Problematisch bleibt weiterhin die geringe bzw. nach wie vor negative
FCF-Generierung. Goldcorp hat auf diesem Niveau nun eine Dividendenrendite von
über 3%.
Ebenfalls im Zertifikat enthalten ist eine Wette auf den
Ölpreis. Dieser kann weiterhin nicht steigen, was für das Überangebot vor allem
in den USA spricht. Gleichwohl hat der gesunkene Ölpreis einen positiven Effekt
auf das zu erwartende Wirtschaftswachstum von 0,5%. Daher wird möglicherweise
eine größere zukünftige Wette auf Transportunternehmen getätigt.
Die Zahlen von Samsung waren ebenfalls eher schwach, folgende Textzeilen sind von Reuters.de übernommen: „Der weltweit größte Smartphone-Hersteller Samsung hat das schwächste Quartalsergebnis seit mehr als drei Jahren verbucht. Nach den am Donnerstag vorgelegten endgültigen Zahlen brach der Betriebsgewinn von Juli bis September gegenüber dem Vorjahrszeitraum um 60,1 Prozent ein auf umgerechnet 3,09 Milliarden Euro. Das ist das schwächste Vierteljahr seit dem zweiten Quartal 2011. Für das vierte Quartal gab sich der Konzern vorsichtig optimistisch: Es werde ein Gewinnanstieg erwartet, Grund sei vor allem die saisonal bedingt starke Nachfrage nach Fernsehgeräten. Der Ausblick für die Handy-Sparte bleibe aber unsicher, erklärte der Konzern weiter. Hier rechnen Experten mit dem schwächsten Betriebsergebnis seit drei Jahren - trotz des neuen Galaxy Note 4. Die Zeiten, da Samsung Rekordverkäufe bei seinen Handys vermeldete, sind Analysten zufolge vorbei. Samsung macht vor allem die wachsende Konkurrenz des US-Konzerns Apple und der chinesischen Hersteller zu schaffen. Die Handys der Südkoreaner sind zwar billiger als die iPhones von Apple, aber teurer als die chinesischen Geräte etwa von Lenovo und Xiaomi.“ Was hier nicht berücksichtigt wird sind die Aussichten des wichtigen Halbleiterbereichs. Unterstellt man eine normalisierte Marge von 10% ergibt sich hier ein Upside von rund 50%.
Mit der aktuellen Performance – vor allem auch der Mikrocaps
– bin ich nicht zufrieden. Als Fehler muss die zu geringe Fokussierung auf
Kernwetten und eine zu niedrige bzw. dynamische Kasseposition ausgemacht
werden. An diesen Punkten muss in der kommenden Aufwärtsbewegung gearbeitet
werden. Über Trades informiere ich gerne per Twitter. Mein Account dort heißt wikifolio nirvana: über Folger freue
ich mich sehr.
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